Ermordet in Auschwitz: Stolpersteine erinnern an Wörishofer Nazi-Opfer
Plus Bad Wörishofens neue Pfarrerin Tatjana Schnütgen sagt, es reiche nicht, die Stolpersteine nur zu reinigen. Aufflammender Antisemitismus gebe Anlass zur Sorge.
Als am 27. Januar 1945 die sowjetische Armee das Konzentrationslager Auschwitz befreite, befanden sich noch 8500 kranke und erschöpfte Häftlinge im Stammlager und seinen Nebenlagern Birkenau und Monowitz. Von 1940 bis zur Befreiung 1945 starben dort mindestens 1,3 Millionen Menschen. Darunter waren auch die jüdischen Eheleute Emma und Hermann Glasberg aus Bad Wörishofen. Zwei sogenannte Stolpersteine erinnern an sie, verlegt im Gehweg vor dem Reisberger-Haus. Es genüge nicht, die Messingplatten nur zu reinigen, findet Bad Wörishofens neue evangelische Pfarrerin Tatjana Schnütgen. Die Stolpersteine böten Anlass zur Bildung, sei es bei Stadtführungen oder auch im Rahmen eines Schulprojektes.
Die Glasbergs wurden 1944 in Auschwitz ermordet. Ebenso starben zwei ihrer sechs Töchter, Selma und Flora, in Auschwitz und im Ghetto Riga. Die vier weiteren Töchter konnten in die USA emigrieren. Der 27. Januar wurde 1996 vom damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog zum Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus erklärt. Im gleichen Jahr begann der Künstler Gunter Demnig seine Idee der „Stolpersteine“ umzusetzen. Er verlegte die ersten beiden zehn mal zehn Zentimeter großen Steine 1997 in der Gemeinde St. Georgen bei Salzburg. Die Stolpersteine sind aus Beton gegossen und mit einer Messingtafel versehen. Sie werden in öffentliche Gehwege eingesetzt. Dieses Projekt umfasst inzwischen rund 75.000 Stolpersteine in 1265 deutschen Kommunen und in 24 Staaten Europas. Das ist seit Jahren das größte dezentrale Mahnmal der Welt.
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