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Demenz vorbeugen: Mit Bewegung und Mikronährstoffen fit im Alter bleiben

Unterallgäu

Fit im Alter: Kann man Demenz vorbeugen?

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    Wer einer Demenzerkrankung vorbeugen will, sollte sein Gehirn bis ins hohe Alter jung halten, empfiehlt der Kirchheimer Präventologe Jürgen Schuster.
    Wer einer Demenzerkrankung vorbeugen will, sollte sein Gehirn bis ins hohe Alter jung halten, empfiehlt der Kirchheimer Präventologe Jürgen Schuster. Foto: Ingo Wagner, dpa (Symbolbild)

    Sie ist eine der gefürchtetsten Krankheiten im Alter: Demenz. Schätzungen zufolge sind rund 1,8 Millionen Menschen in Deutschland daran erkrankt. Die Aussicht, sich nichts mehr merken zu können, irgendwann vertraute Orte und selbst enge Familienangehörige nicht mehr zu erkennen und kognitiv immer weiter abzubauen macht Angst – zumal es kaum Möglichkeiten gibt, den stetigen Abbau zu verlangsamen oder gar zu stoppen. Der Kirchheimer Präventologe Jürgen Schuster vom Arbeitskreis Prävention Memmingen/Unterallgäu ist jedoch überzeugt, dass man einiges dafür tun kann, das Risiko, an Demenz zu erkranken, erheblich zu senken.

    Schuster zitiert den kalifornischen Alzheimer-Spezialisten Prof. Dale Bredesen, der sagt: „Demenz ist kein Schicksal mehr, sondern eine Option.“ Um der Erkrankung vorzubeugen, gelte es, das Gehirn bis ins hohe Alter jung zu halten. Und das ist laut Jürgen Schuster gar nicht so schwer.

    Im Alter in Bewegung zu bleiben, hält nicht nur den Körper, sondern auch das Gehirn beweglich

    „Die Methoden dazu sind vergleichsweise einfach umsetzbar, wenn wir bedenken, dass unser Organismus sich über Jahrmillionen in der Natur entwickelt hat“, sagt er. Damals gab es keinen Stillstand für uns Menschen, keine Rente, kein Fernsehen. Menschen waren immer in Bewegung.“ Und genau davon profitiere das Gehirn auch heute: „Reichlich Aktivitäten, vor allem auch im Freien, sind bereits eine Grundversorgung für den Kopf“, so der Präventologe. Treibt man also Sport, kommt dabei ins Schnaufen und beschleunigt den Puls, stärkt man nicht nur Muskulatur und Kondition, sondern auch sein Gehirn.

    „Schonung ist ein falsches Verständnis von Alter“, erklärt Schuster. „Anstrengung und Übung dagegen lassen uns leben.“ Forscher hätten herausgefunden, dass starke Hände und Beine das Gehirn unterstützen. Das sei darauf zurückzuführen, dass das Bewegungszentrum im Kopf sitzt und eng verbunden ist mit dem Zentrum für Lernen. „ Kinder brauchen viel Bewegung, wenn sie viel lernen sollen. Im Alter nützt es, um das Gehirn jung zu halten“, sagt Schuster. Ein ideales Beispiel dafür sei Wandern bergauf.

    Indem man Neues lernt und viel unternimmt, kann man sein Gehirn trainieren

    Auch Mikronährstoffe können dem Gehirn helfen, fit zu bleiben: Laut dem Präventologen zählen dazu Vitamin D, das durch Sonnenlicht in der Haut gebildet wird, Omega 2, Magnesium und das schon lange aus der Sportmedizin bekannte Kreatin.

    Versteht man das Gehirn als Muskel, kann man auch diesen gezielt trainieren: indem man neugierig bleibt und auch im Alter Neues lernt wie etwa eine Sprache, einen Tanz oder ein Instrument. Statt vor dem Fernseher zu sitzen, der oft wenig „Futter“ fürs Gehirn liefert, empfiehlt Schuster zudem Gesellschaftsspiele – ganz egal, ob Würfel-, Karten- oder Brettspiele. Lachen, gute Laune und Unternehmungen tragen ebenfalls dazu bei, das Gehirn in Schwung zu halten.

    Chronischer Schlafmangel oder eine Depression erhöhen dagegen die Gefahr, an einer Demenz zu erkranken, und auch Parodontose steht im Verdacht, die Krankheit zu begünstigen. Schuster rät deshalb, diese Probleme konsequent mit erfahrenen Ärzten und Therapeuten anzugehen. (mz, baus)

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