Für Sammler und Liebhaber ovaler Kunstwerke ist die Kneippstadt seit Jahren am Palmsonntag das Gelbe vom Ei. So drehte sich auch am letzten Wochenende in dem zu einem Mekka der Fingerfertigen umfunktionierten Kurhaus einmal mehr alles um Meister Lampe und kunstvoll gefertigte Eier aller Größen. Draußen blühten die Osterglocken, drinnen die Ideen der Kunstschaffenenden. Zudem lockten die prächtigen Osterbrunnen die Menschen aus der Region in die Innenstadt, wo das Osterbrunnenfest bei strahlendem Frühlingswetter auf die nahen Feiertage einstimmte.
In Scharen strömten die Besucher schon am Samstagmorgen zum traditionellen Ostereiermarkt. Angesichts der vielen kunstvoll bemalten und verzierten Eier von Hühnern, Enten, Straußen, Gänsen und Nandus wurde beim Kauf die Wahl oft zur Qual. Fündig wurde man schon bei Exponaten für den kleinen Geldbeutel, während man bei kostbaren Unikaten schon etwas tiefer in die Tasche greifen musste.

Echte Raritäten hatte Irene Menzinger aus Türkenfeld im Angebot. Sie offerierte mit Blumen, Tieren sowie religiösen Motiven bemalte Eier. Die Schau stahlen den 56 Ausstellern vor allem die kleinen Schmuckkästchen aus Erlen-, Zirben- und Pinienholz des Holzwerkers Franz Wiest aus Mittelbuch. Viel bestaunt besonders dessen Mini-Stammbaum aus Birke, in dem Familiengeschichte lebendig werden kann. Ein echter Hingucker war auch ein kunstvolles Kruzifix, mit dem Hildegard Beckmann aus Senden-Ay für Furore sorgte. Sehen lassen konnten sich auch die gehäkelten Ketten, kunstvoll bemalten Eier und Kreselssternbilder von Claudia Spatschek aus Memmingen. Erstaunte Blicke auf sich zog auch ein aufklappbares Nandu-Ei mit Hochzeitskutsche.

Zwischen all den ovalen Kunstwerken boten Andrea und Reinhard Bäz aus dem thüringischem Lauscha ihre mundgeblasenen Neuheiten zum Kauf an: Störche, Tukane, Eier, Flamingos und Gänse, während Carola Distler aus Mindelheim nach dem Künstler Gustav Klint bemalte Gänse-, Enten- und Straußeneier anbot. Am Ende freuten sich die Aussteller besonders über viele kunstsinnige Kunden, die nicht nur staunten, sondern auch kauften. „Ein bisserl was geht immer“, brachte es ein Händler auf den Punkt. Einziger Wermutstropfen: Eine Rollstuhlfahrerin vermisste einen barrierefreien Zugang zum Markt. Enttäuscht musste sie umkehren.

Wie der Ostereiermarkt ist auch das Osterbrunnenfest aus Wörishofens Veranstaltungskalender nicht mehr wegzudenken. Diese Events, aber auch der verkaufsoffene Sonntag lockten Besucher aus nah und fern in Scharen in die Kneippstadt. Zeitweise war auf den Straßen kein Durchkommen mehr. Einen Parkplatz zu ergattern war wie ein Sechser im Lotto.
Kurdirektorin lobt die „14 Glanzleistungen“ in der Innenstadt von Bad Wörishofen
Mit schmissiger Musik eröffnete die Stadtkapelle am Luitpold-Leusser-Brunnen vor dem Kurhaus das Brunnenfest, während der Musikverein Stockheim am Sparkassen-Brunnen für Stimmung sorgte. Abwechselnd spielten dann beide Kapellen an verschiedenen Brunnen zur Unterhaltung auf. Kurdirektorin Cathrin Herd bedankte sich in in ihrer Grußadresse bei allen, die beim Schmücken der Brunnen mithalfen.Sie schwärmte von „14 Glanzleistungen“, denn so viele Osterbrunnen können diesmal in Bad Wörishofens Innenstadt entdeckt werden. Seit 30 Jahren gibt es diese Tradition in der Kneippstadt nun schon. Viel zu entdecken gab es auch abseits der Brunnen, denn Bad Wörishofens Einzelhandel präsentierte sich bei einem verkaufsoffenen Sonntag vielseitig.

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