Landkreis Unterallgäu: Einwohner, Politik, Geschichte - ein Überblick
Wir stellen den Landkreis Unterallgäu mit Mindelheim vor: Geschichte, Politik, Einwohner und Sehenswürdigkeiten - hier erhalten Sie einen Überblick.
Im Landkreis Unterallgäu leben fast 150.000 Menschen. Der Kreis befindet sich im Regierungsbezirk Schwaben und hat mit der Nähe zum Allgäuer Flughafen und zwei Autobahnen eine gute Verkehrsanbindung. Der Verwaltungssitz liegt in der Stadt Mindelheim.
Sehenswürdigkeiten, Geschichte, Politik und die aktuelle Einwohnerzahl (Juni 2021) - hier in diesem Artikel liefern wir Ihnen einen Überblick zum Landkreis Unterallgäu.
Der Landkreis Unterallgäu in Zahlen: Einwohner 2021 - ein Steckbrief
Hier sehen Sie die offiziellen Daten des Landkreises nach Angaben des Landratsamtes:
- Einwohner Stand Juni 2021: 146.932
- Verwaltungssitz: Mindelheim
- Regierungsbezirk: Schwaben
- Fläche: 1229,53 km²
- Gemeinden: 52 kreisangehörige Gemeinden
- Bevölkerungsdichte: 119 Einwohner je km²
- Länge Nord-Süd von Haselbach bis Legau: 54 km
- Länge Ost-West von Amberg bis Heimertingen: 44 km
- Landrat: Alex Eder (FW)
Die Stadt Mindelheim im Landkreis Unterallgäu
In Mindelheim befindet sich der Verwaltungssitz des Landkreises. Die Stadt ist mit 15.305 Einwohnern und Einwohnerinnen nach Bad Wörishofen die zweitgrößte Stadt im Kreis Unerallgäu. Namensgeber der Stadt ist der Fluss Mindel, der das Stadtbild prägt. Im Jahr 1046 n. Chr. wurde Mindelheim erstmals urkundlich erwähnt, etwa 200 Jahre später, 1250 n. Chr., wurde Mindelheim zur Stadt erhoben. Die CSU hält neun Sitze im Stadtrat. An zweiter Stelle stehen die Freien Wähler mit fünf Sitzen.
Etwa alle drei Jahre findet in Mindelheim das Frundsbergfest statt. Es gehört zu den größten historischen Stadtfesten Deutschlands und lässt Bewohner und Besucher für einige Tage ins Mittelalter eintauchen. Eine Woche lang sind in der Altstadt Theaterstücke, Festzüge und Konzerte geboten.
Landkreis Unterallgäu: Städte, Gemeinden und Nachbarlandkreise
Im Landkreis Unterallgäu leben etwa 147.000 Menschen in insgesamt 52 Kommunen im Landkreis. Interessante Namen von Weilern im Landkreis sind "Bäuerle, Bummlers, Flohkraut, Katzenhirn, Paradies, Spitzispui und Vogelsang", wie es auf der Seite des Landratsamtes im Landkreis Unterallgäu heißt. Im Jahr 1840 lebten im heutigen Landkreisgebiet noch 58.780 Einwohner und Einwohnerinnen. Bei der Volkszählung im Jahr 1950 waren es bereits 117.358 Einwohner und Einwohnerinnen. Das Landratsamt Unterallgäu hat basierend auf den Daten vom Bayerischen Landesamt für Statistik folgende Tabelle veröffentlicht:
Gemeinde | Einwohner am 31.12.2020 | Einwohner am 30.06.2021 | Zu-/Abgang |
Amberg | 1.474 | 1.479 | +5 |
Apfeltrach | 975 | 980 | +5 |
Babenhausen | 5.637 | 5.675 | +38 |
Bad Grönenbach | 5.722 | 5.744 | +22 |
Bad Wörishofen | 16.327 | 16.476 | +149 |
Benningen | 2.065 | 2.071 | +6 |
Böhen | 794 | 802 | +8 |
Boos | 2.070 | 2.111 | +41 |
Breitenbrunn | 2.354 | 2.343 | -11 |
Buxheim | 3.225 | 3.263 | +38 |
Dirlewang | 2.194 | 2.206 | +12 |
Egg a.d. Günz | 1.221 | 1.235 | +14 |
Eppishausen | 1.883 | 1.902 | +19 |
Erkheim | 3.202 | 3.212 | +10 |
Ettringen | 3.494 | 3.465 | -29 |
Fellheim | 1.132 | 1.116 | -16 |
Hawangen | 1.301 | 1.315 | +14 |
Heimertingen | 1.866 | 1.922 | +56 |
Holzgünz | 1.390 | 1.395 | +5 |
Kammlach | 1.865 | 1.847 | -18 |
Kettershausen | 1.803 | 1.820 | +17 |
Kirchhaslach | 1.315 | 1.335 | +20 |
Kirchheim i. Schw | 2.697 | 2.728 | +31 |
Kronburg | 1.750 | 1.783 | +33 |
Lachen | 1.692 | 1.685 | -7 |
Lauben | 1.370 | 1.377 | +7 |
Lautrach | 1.273 | 1.269 | -4 |
Legau | 3.348 | 3.384 | +36 |
Markt Rettenbach | 3.876 | 3.898 | +22 |
Markt Wald | 2.177 | 2.149 | -28 |
Memmingerberg | 3.156 | 3.128 | -28 |
Mindelheim | 15.247 | 15.305 | +58 |
Niederrieden | 1.478 | 1.485 | +7 |
Oberrieden | 1.218 | 1.209 | -9 |
Oberschönegg | 998 | 991 | -7 |
Ottobeuren | 8.498 | 8.566 | +68 |
Pfaffenhausen | 2.598 | 2.643 | +45 |
Pleß | 886 | 898 | +12 |
Rammingen | 1.582 | 1.619 | +37 |
Salgen | 1.434 | 1.452 | +18 |
Sontheim | 2.714 | 2.719 | +5 |
Stetten | 1.448 | 1.459 | +11 |
Trunkelsberg | 1.658 | 1.683 | +25 |
Türkheim | 7.353 | 7.328 | -25 |
Tussenhausen | 3.096 | 3.122 | +26 |
Ungerhausen | 1.108 | 1.120 | +12 |
Unteregg | 1.379 | 1.400 | +21 |
Westerheim | 2.220 | 2.251 | +31 |
Wiedergeltingen | 1.448 | 1.437 | -11 |
Winterrieden | 964 | 947 | -17 |
Wolfertschwenden | 2.036 | 2.036 | 0 |
Woringen | 2.153 | 2.147 | -6 |
Kreissumme | 146.164 | 146.932 | +768 |
Der Landkreis Unterallgäu grenzt an die kreisfreie Stadt Memmingen und folgende Landkreise in
Bayern:
- Neu-Ulm
- Günzburg
- Augsburg
- Ostallgäu
- Oberallgäu
Baden-Württemberg:
- Ravensburg
- Biberach
Geschichte im Landkreis Unterallgäu
Seit wann Menschen im Unterallgäu lebten, kann nicht genau nachgewiesen werden. Feststeht aber, dass der bayerische Raum im Eiszeitalter als Durchgangsland diente. Erste Funde im Landkreis stammen aus der Steinzeit und werden somit bis etwa 1800 v. Chr. datiert. Siedlungen können aber erst zu der Römerzeit nachgewiesen werden. Wie es auf der Seite des Landkreises heißt, belegen verschiedene Funde den Bau von Gutshöfen und kleinen Siedlungen in der Region. Nach den Römern ließen sich die Alamannen in der Region nieder. Ihren Einfluss erkennt man an den Ortsnamen mit den Nachsilben "-ingen", "-hofen", "-au", "-bach", "berg", "-hausen" und "-wang".
Jahrhundertelang befand sich die Region im Besitz von verschiedenen Stiftungen, wie beispielsweise die Reichsabtei Ottobeuren. Auch die Fugger herrschten über einige Orte im Kreisgebiet. Nach der Säkularisation im Jahr 1803 änderten sich die Besitzverhältnisse. Im Jahr 1804 entstanden die Landgerichte Grönenbach, Ottobeuren, Mindelheim und Türkheim.
Mit dem Distriktsratsgesetz vom 28. Mai 1852 wurden Distriktsgemeinden gebildet, die im Königreich Bayern eine kommunale Selbstverwaltung über Gemeindegrenzen hinaus ermöglichten. Sie gelten als Vorläufer der heutigen Landkreise. Der Begriff wurde 1939 deutschlandweit eingeführt und alle Bezirke wurden in Landkreise umbenannt. Die Bezirksämter heißen seither Landratsämter.
Durch die Gebietsreform im Jahr 1972 wurde der Landkreis Unterallgäu neu gegliedert. Die Anzahl der Gemeinden verringerte sich zwischen 1972 und 1978 von 110 auf 52 Gemeinden.
Museen, Schlösser und Kirchen: Die Sehenswürdigkeiten im Landkreis Unterallgäu
Auf glueckswege-allgaeu.de werden verschiedene Sehenswürdigkeiten vorgestellt. Hier sehen Sie eine Auswahl an historischen Sehenswürdigkeiten im Landkreis Unterallgäu:
- Das Hohe Schloss in Bad Grönenbach
- Das Schloss Kronburg
- Das Kloster Bad Wörishofen
- Die Kartause Buxheim
- Die Barockbasilika Ottobeuren
- Die Mindelburg in Mindelheim
Die Barockbasilika in Ottobeuren wurde zwischen 1737 und 1766 erbaut und beherbergt die Riepp-Orgeln, die als eine Höchstleistung in der Orgelbaukunst gelten.
Hier sehen Sie eine Auswahl an Museen, die Sie im Landkreis Unterallgäu besuchen können:
- Fliegermuseum Bad Wörishofen
- Sebastian-Kneipp-Museum Bad Wörishofen
- Süddeutsches Fotomuseum Bad Wörishofen
- Schwäbisches Turmuhrenmuseum Mindelheim
- Heimatmuseum Mindelheim
Auf der Touristik-Seite des Allgäus finden Sie die komplette Liste mitsamt Infos und Adressen.
Beliebte Ausflugsziele im Landkreis sind auch die Kneipp-Heilbäder in Bad Wörishofen und Bad Grönenbach. Die Stadt Ottobeuren gilt ebenso als Kneippkurort. Im Aktiv Park Kneippland können Besucher das Naturheilverfahren von Pfarrer Sebastian Kneipp näher kennenlernen.
Politik im Landkreis Unterallgäu: Wie haben die Bürger gewählt?
Bei der Kommunalwahl im Jahr 2020 haben die Bürger im Landkreis am häufigsten die CSU gewählt. Die Partei hält derzeit 19 von 60 Sitzen im Kreistag. Hier sehen Sie die Parteien und ihre Sitze auf einen Blick:
- CSU: 19 Sitze
- AfD: 5 Sitze
- JWU: 5 Sitze
- FDP: 1 Sitz
- FW: 15 Sitze
- SPD: 4 Sitze
- GRÜNE: 8 Sitze
- ÖDP-BfU: 3 Sitze
Landrat Alex Eder ist seit dem 1. Mai 2020 im Amt.
Gewässer: Welche Badeseen gibt es im Landkreis Unterallgäu?
Die Iller im Westen und die Wertach im Osten bilden zwei natürliche Grenzen im Landkreis. Hier sehen Sie einige große Flüsse im Landkreis Unterallgäu im Überblick:
- Iller
- Günz
- Mindel
- Kammel
- Hasel
- Zusam
- Wertach
Drei EU-Badegewässer gibt es im Landkreis Unterallgäu:
- Bad Clevers in Bad Grönenbach
- Rothdachweiher in Babenhausen
- Schachenweiher in Ottobeuren
Bei allen drei Seen gibt es einen Sanitäts- und Umkleidebereich und die Wasserqualität wird regelmäßig gemessen. Die Ergebnisse können Sie beim Landratsamt Unterallgäu einsehen.
Außerdem listet das Landratsamt folgende Bademöglichkeiten auf:
- Lohofer Weiher
- Badesee Pfaffenhausen (Nord)
- Badesee Pfaffenhausen (Süd)
- Bürgle Weiher in Markt Wald
- Schnerzhofer Weiher
- Kaiserweiher in Salgen
- Baggerseen Attenhausen
- Nordsee in Mindelheim
- Kartäuser See (auch Buxheimer Weiher)
- Buxheimer Waldweiher
Wirtschaft und Verkehr im Landkreis Unterallgäu
Im Zukunftsatlas 2019 erreicht der Landkreis Unterallgäu Platz 75 von 401 Kreisen. Das Gebiet wird mit "hohen Zukunftschancen" und nur "leichten Risiken" eingestuft.
Im Landkreis Unterallgäu stellt das produzierende Gewerbe die meisten Arbeitsplätze. Die größten Arbeitgeber sind Unternehmen im Maschinenbau, Ernährungsgewerbe und in der Elektronik. Bei mehr als 90 Prozent der Betriebe handelt es sich um Kleinstbetriebe mit weniger als neun Beschäftigten.
Der Landkreis listet im Wirtschaftsraum Unterallgäu und Mindelheim vier Unternehmen als Weltmarktführer auf:
- Berger Holding GmbH & Co. KG
- GOLDHOFER Aktiengesellschaft
- Hans Hundegger Maschinenbau AG
- MULTIVAC Sepp Haggenmüller SE & Co. KG
Durch den Landkreis Unterallgäu führen die Autobahnen A7 und A96. Sie bieten eine gute Verkehrsanbindung nach München oder an den Bodensee. Durch die Nähe an den Allgäu Airport in Memmingerberg ist der Landkreis auch gut mit dem Flugzeug zu erreichen.
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