Beim Maibaumwettbewerb von Mindelheimer und Memminger Zeitung gehört der Maibaum in Ottobeuren seit Jahren zu den Favoriten. Entsprechend heftig waren die Reaktionen, als ihn Unbekannte ansägten, sodass er aus Sicherheitsgründen gefällt werden musste. Der Vorfall, der mit Brauchtum nichts zu tun hat, hatte bayernweit für Aufsehen gesorgt. Zum einen, weil damit das Engagement der Pfadfinder, die den Baum über Tage hinweg aufwändig geschmückt hatten, mit Füßen getreten wurde. Und zum anderen, weil die Aktion auch richtig übel hätte enden können: Wäre nicht frühzeitig bemerkt worden, dass der Baum angesägt wurde, hätte der rund vier Tonnen schwere Koloss neben der Basilika plötzlich umstürzen und Menschen verletzen können.
Die Jugendlichen plagte offenbar ihr Gewissen
Dass sie einen Fehler gemacht haben, scheint inzwischen auch den Tätern bewusst geworden zu sein. Der öffentliche Druck und das schlechte Gewissen seien offenbar so groß gewesen, dass sich am Dienstagabend vier Jugendliche im Alter zwischen 14 und 15 Jahren gemeinsam mit ihren Eltern bei der Polizei in Memmingen gemeldet haben, teilt diese mit. Zuvor hatten sich die Jugendlichen auch bei den Ottobeurer Pfadfindern entschuldigt und angeboten, den Schaden zumindest finanziell auszugleichen. So unüberlegt und gefährlich die Aktion war: Jetzt dafür geradezustehen und die Konsequenzen zu tragen, verdient Respekt.
Zu ihrer Aktion hatte sie übrigens wohl einer der beliebten Eberhofer-Krimis inspiriert, in dem ebenfalls ein Maibaum umgesägt wird. Bleibt zu hoffen, dass sie sich künftig an einer deutlich harmloseren Filmvorlage orientieren – oder vor einer solchen Aktion kurz nachdenken, ob sie wirklich eine gute Idee ist.
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