
Neues Angebot in Mindelheim: Bücher als Brücke zu Integration und Inklusion

Die Stadtbücherei hat ihr Angebot um Kinderbücher in ukrainischer und türkischer Sprache erweitert, auch Bücher in einfacher Sprache können ausgeliehen werden.
"Sprache kann verbinden, aber auch ausschließen, wenn Sprachkenntnisse fehlen", davon ist Claudia Rothermel, die Leiterin der Stadtbücherei Mindelheim, überzeugt. Mit je 50 Kinderbüchern in ukrainischer und türkischer Sprache möchte sie eine Brücke bauen. Auch für Jugendliche und Erwachsene mit kognitiven Einschränkungen, 50 Bücher in einfacher Sprache stehen ebenfalls neu im Ausleihregal.
"Wir möchten für möglichst viele Menschen da sein und ein attraktiver Ort sein, an dem man gerne ist", sagt Claudia Rothermel und blickt auf die neue große Kiste mit Kinderbüchern in Ukrainisch und Türkisch. Ein Teil der Bücher ist zweisprachig und soll auf diese Weise nicht nur den Kindern, sondern auch den Eltern und Großeltern helfen, die deutsche Sprache zu erlernen. "Wir sind offen für alle Menschen in unserer Stadtgesellschaft", betont die Bibliothekarin.
Auf Anregung des Inklusionsbeirates wurden auch 50 Bücher in einfacher Sprache angeschafft. Sie ermöglichen Menschen mit kognitiven Einschränkungen, Sprachlernenden und beispielsweise auch dementen Menschen, sich an Literatur zu erfreuen. Bei diesen Büchern handelt es sich um stark verkürzte, in einfachen kurzen Sätzen verfasste Romane, die bereits auf dem Markt sind. So stehen beispielsweise "Bob der Streuner" von James Bowen, "Die Verwandlung" von Franz Kafka, "Die Abenteuer von Tom Sawyer" von Mark Twain und "Urlaub mit Papa" von Dora Heldt in einfacher Sprache im Regal.
Auch Lesungen in leichter Sprache sind in Mindelheim geplant
Im Frühjahr soll es auch Lesungen dieser besonders gut verständlichen Bücher geben, erzählt Claudia Rothermel. Weil die Stadtbücherei nicht barrierefrei ist, müssen die jedoch anderswo stattfinden. "Für die anstehende Sanierung der Bücherei ist mein größter Wunsch ein Aufzug, wegen der Treppen sind derzeit so viele Menschen von der Nutzung ausgeschlossen", sagt sie nachdenklich.
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