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Osterbräuche im Unterallgäu: Traditionen und Festlichkeiten für die ganze Familie

Unterallgäu

Viel mehr als Eier und Kirche: Was gehört für Sie zum Osterfest?

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    Bäckermeister Thomas Neukam in Türkheim.
    Bäckermeister Thomas Neukam in Türkheim. Foto: Franz Issing

    Bunte Eier, Schokohasen und Osterfeuer, die Bräuche an dem für Christen wichtigsten Fest des Jahres sind vielfältig. Für viele Menschen bedeutet Ostern eine besinnliche Zeit im Kreise der Familie oder auch entspannende Urlaubstage. „Was gehört bei ihnen am Osterfest unbedingt dazu, wie halten sie es mit Traditionen?“ haben wir einen Pfarrer, einen Gärtner, einen Koch, einen Metzger, einen Bäcker, ein Kind und sogar einen „Osterhasen“ gefragt.

    Bäckermeister Thomas Neukam aus Türkheim verbindet mit der Karwoche vor Ostern vor allem viel Arbeit. Mit dem Backen von Osterfladen und dem Vorbereiten von Teiglingen für Hasen ist er voll ausgelastet. „Nach so viel Stress hoffe ich, an den Feiertagen mal runterzukommen, vor allem in der Kirche bei der Feier der Osterliturgie“, sagt er und fügt hinzu: „Wichtig ist für mich an den Ostertagen auch ein ausgiebiges Frühstück sowie ein Treffen mit Frau und Kindern zum Kaffee bei meinen beiden Schwestern. Die machen mir beim Backen immer große Konkurrenz“, scherzt Neukam.

    Die zwölfjährige Theresa Hentrich ist Ministrantin in Erisried.
    Die zwölfjährige Theresa Hentrich ist Ministrantin in Erisried. Foto: Franz Issing

    „Der Glaube an die Auferstehung von Jesus steht bei mir an Ostern an erster Stelle“, versichert die zwölfjährige Theresa Hentrich aus Erisried. „Für mich ist Ostern ein besonderes Fest und der Dienst am Altar in der Osternacht ist mir wichtig“, sagt die eifrige Ministrantin.

    Der Wörishofer Stadtgärtner Andreas Honner.
    Der Wörishofer Stadtgärtner Andreas Honner. Foto: Franz Issing

    Frühlingsgefühle machen sich an Ostern beim Wörishofer Stadtgärtner Andreas Honner breit. Er verbindet mit dem Fest der Auferstehung Aufbruchstimmung und wie in der Welt der aufblühenden Blumen und Pflanzen auch einen Neuanfang. „Ostereier verstecken und von den Kindern und Enkeln suchen lassen, die Wohnung schmücken sowie ein Besuch in der Kirche gehört in meiner Familie dazu“, erzählt der Gärtnermeister. Zudem pflegt die Familie Honner einen alten christlichen Brauch. „Zum Schutz unseres Heimes werfen wir am Ostersonntag Punkt 12 Uhr ein in der Osternacht geweihtes Ei über das Dach unseres Hauses“, erzählt er.

    Küchenmeister Werner Killisperger in der Küche seiner „Forelle“ in Dorschhausen.
    Küchenmeister Werner Killisperger in der Küche seiner „Forelle“ in Dorschhausen. Foto: Franz Issing

    „Wenn ich an den Osterfeiertagen in meinem Lokal ,Forelle‘ unsere Stammgäste mit Spezialitäten wie Lammrücken und frischem Spargel verwöhnen kann, bin ich zufrieden und glücklich“, erklärt Küchenmeister Werner Killisperger aus Dorschhausen und resümiert „Viel Arbeit vor und an den Ostertagen gehört für einen Küchenchef nun mal dazu“. Einziger Wunsch des Wirts: „Dass wenigstens an Ostern Frieden auf der Welt herrscht und sich die angespannte Lage bald normalisiert“.

    Metzgermeister Gregor Singer aus Unterauerbach.
    Metzgermeister Gregor Singer aus Unterauerbach. Foto: Franz Issing

    „Dass der Stress vor Ostern für ein paar Tage Pause macht und ich am Karsamstag nur zufriedene Kunden in meinem Laden antreffe“, hofft Metzgermeister Gregor Singer in Unterauerbach. Und auch auf gutes Essen und einen Waldspaziergang mit der Familie freut er sich. „Da kann man wieder einmal durchschnaufen und Luft holen“, sagt er. Und worauf sich der Metzgermeister noch freut: „Auf einen zweitägigen Osterausflug mit Frau und Motorrad nach Polen.“

    Der Mattsieser Pfarrer Richard Dick.
    Der Mattsieser Pfarrer Richard Dick. Foto: Franz Issing

    Am meisten würde sich Pfarrer Richard Dick aus Mattsies über volle Kirchen am Gründonnerstag, Karfreitag und an Ostern freuen. „Für mich sind die Gottesdienste anlässlich des Leidens und Sterbens und der Auferstehung Christi die Highlights des Jahres“, sagt er. Ein großes Kompliment macht der immer zu einem Scherz aufgelegte Seelsorger seinen engagierten Ministranten und dem Frauenbund Tussenhausen für das Basteln der Osterkerzen. In der Osternacht pflegt Pfarrer Dick den Brauch des Osterlachens. „Ich erzähle einen Witz, dass die Leute auch mal das andere Gesicht der Kirche sehen.“ Dass der Seelsorger nach anstrengenden Feiertagen am Gardasee ein paar Tage ausspannen will, gönnen ihm seine Schäfchen von ganzem Herzen.

    Markus Schöffel aus Türkheim
    Markus Schöffel aus Türkheim Foto: Franz Issing

    Wenn am Nachmittag des Ostersonntags im Türkheimer Schlossgarten das „Eierbeagla“ über die Bühne geht, ist Markus Schöffel unentbehrlich. Seit 30 Jahren schlüpft er bei diesem Event schon in das Fell des Osterhasen. Bei diesem vom Klausenverein seit 50 Jahren organisierten Wettbewerb für Groß und Klein müssen bunte Ostereier über eine schiefe Ebene gerollt werden. Bei diesem Wettbewerb tanzt der Bär und der „Schöffel-Hase“ spendet mit seinen Löffelohren Beifall.

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