Holz aus der Region, das sollte im neuen Kirchheimer Bürger- und Vereinsheim in den Augen der Architektin verbaut werden: Doch dass die Bäume, die für das Parkett verwendet wurden, quasi direkt vor der Haustür gewachsen sind, das hat dann sogar die Beteiligten des Baus überrascht.
Reinhard Fendt, dessen Holzgestaltungsfirma aus Haselbach die Böden für den ehemaligen Gasthof zum Adler produzieren sollte, staunte nicht schlecht, als er – wie schon viele Male zuvor – das Holz der Fuggers abholte. Denn in den dazugehörigen Unterlagen stand, dass die Eschen im Schlosspark gewachsen waren. Sie waren „abgängig“ gewesen, hatten deshalb gefällt werden müssen, waren aber noch so gut, dass man daraus Dielen herstellen konnte.
Knapp 50 Quadratmeter Eschen-Parkett aus Bäumen vom Schlosspark
Siebeneinhalb Festmeter hat Fendt mitgenommen, daraus sind knapp 50 Quadratmeter Dreischichtparkett entstanden. Im Sägewerk wurden aus den Stämmen acht Millimeter dicke Furniere geschnitten, die dann drei Tage mithilfe von warmer Luft in einer Trockenkammer getrocknet wurden, wie Fendt erklärt. Die Dielen sind unterschiedlich breit: Das sieht nicht nur gut aus, sondern ist auch ressourcenschonend, da man mehr vom Holz verwenden kann, wie der Experte erklärt.
Von den Eigenschaften ähnelt ein Eschenboden einem klassischen Eichenparkett: Nur die Farbigkeit ist anders. Der Kontrast zwischen dem dunkleren Kernholz und dem beim Stamm fast rötlich wirkendem Weißholz ergibt am Boden eine interessante Struktur. Bürgermeisterin Susanne Fischer und Ulrich Graf Fugger von Glött freut‘s, dass eine heimische Firma Holz aus der Region verarbeitet hat. Und für Reinhard Fendt „ist es eine Ehre, dass wir uns beteiligen dürfen“. Insgesamt 350 Quadratmeter Esche hat er im Neubau des Bürger- und Vereinsheims verlegt oder wird es noch tun; im Adlersaal im Altbau kommt hingegen, wie bisher, ein Eichenboden zum Einsatz.
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