Wenn sich in der Nacht von Sonntag (9. Februar) auf Montag (10. Februar) um 00.30 Uhr deutscher Zeit im fernen New Orleans die Kansas City Chiefs und die Philadelphia Eagles im Superbowl, dem Finale der US-amerikanischen Footballmeisterschaft, gegenüberstehen, wird auch in Türkheim der Fernseher laufen. Davor sitzen wird Werner Lux. Der 53-Jährige ist seit Jahren großer Fan des amerikanischen Nationalsports.
Erstmals in Berührung mit American Football kam Werner Lux Anfang der 1990er Jahre, wenngleich nur indirekt. Damals hütete Lux noch beim FC Memmingen das Tor. Mit dem Bayernligisten ging es damals in die USA in die Nähe von San Francisco, erinnert er sich. „Ich war dort bei einer sportverrückten Gastfamilie untergebracht“, erzählt Lux. Basketball, Baseball und eben Football, die 49ers mit ihrem Star-Quarterback Joe Montana, standen hoch im Kurs. Allerdings hatte die Saison in der National Football League (NFL) gerade Pause, sodass es mit einem Stadionbesuch nichts wurde.
Seit die NFL im deutschen Fernsehen läuft, ist Lux ein treuer Zuschauer
Ende der 1990er Jahre dann wurde im deutschen Privatfernsehen regelmäßig zumindest das Superbowl-Finale live übertragen. Natürlich war Werner Lux ein regelmäßiger Zuschauer. In den vergangenen Jahren wurde die TV-Präsenz der NFL in Deutschland immer größer, sehr zur Freude des Türkheimers. „Ich schaue regelmäßig zu, vor allem, wenn die 49ers spielen“, sagt er.
Dann zieht er mitunter das rote Trikot mit der Nummer 13 des aktuellen Quarterbacks Brock Purdy über. Das hat er sich im Oktober 2023 gekauft - bei einem Heimspiel der 49ers. „Zu der Zeit studierte unsere Tochter in Kalifornien und wir besuchten sie. Dabei haben wir dann einen Abstecher zu Freunden nach San Francisco gemacht und konnten so das Spiel gegen die Arizona Cardinals besuchen.“

Rund 100 Euro kostete eine Karte, die Plätze befanden sich im Oberrang des Stadions. „Die Sicht war super. Und die Stimmung war fantastisch“, schwärmt er. Auch wenn die Atmosphäre anders ist, als etwa bei einem Fußballspiel in Deutschland. „Die Amerikaner machen aus einem NFL-Spiel ein echtes Happening. Da wird auf dem Parkplatz vor dem Spiel gemeinsam gegrillt, bei manchen ist gar nicht klar, ob sie das Spiel überhaupt anschauen werden“, sagt er und lacht.
Die San Francisco 49ers sind das Team seines Herzens
Und das Spiel an sich? „Von unseren Plätzen konnten wir die Spielzüge richtig gut sehen“, sagt Lux, der nicht nur aktiver Fußballer war, sondern seit Jahren Mitglied der Schachmannschaft des SC Türkheim-Bad Wörishofen ist. Ist Football die Kombination aus beidem? Lux überlegt etwas und stimmt dann zu: „Football ist ein strategisches Spiel: Defense gegen Offense. Wer hat die Spielzüge des Gegners besser gelesen?“ Das Regelwerk bis ins kleinste Detail kann er nicht. „Ich habe vom Fußball mehr Ahnung als vom Football. Ich kenne mich aus, bin aber weit davon entfernt, ein Experte zu sein“, gibt er zu.

Dass die 49ers am Sonntag nicht im Endspiel um den Superbowl stehen, ist für Werner Lux kein Grund, das Finale nicht anzuschauen. Er drückt den Philadelphia Eagles die Daumen, dass sie die Siegesserie der Kansas City Chiefs um Star-Quarterback Patrick Mahomes und Taylor-Swift-Freund Travis Kelce durchbrechen. Doch Lux ist auch Realist: „Kansas hat so viel Qualität auf dem Platz - und zeigt es meistens zum richtigen Zeitpunkt.“ Und wann könnte ein Zeitpunkt richtiger und wichtiger, als im Finale?! Lux freut sich auf das Endspiel, auch wenn es eine lange Nacht wird. „Ich hoffe, dass es ein enges Spiel wird. Im vierten Viertel soll es noch spannend sein - damit es sich lohnt, so lange aufzubleiben.“
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