Es war der 12. April, als der Abstieg des TSV Mindelheim aus der Handball-Bezirksliga eigentlich feststand. Die erste Mannschaft hatte eben ihr letztes Spiel beim TSV Ottobeuren II mit 32:36 verloren und belegte damit in der Tabelle den letzten Platz. Doch die Saison geht in die Verlängerung.
Im vergangenen Jahr hatte die zweite Mannschaft des TSV Mindelheim mit ihrem Meisterstück in der Bezirksklasse dafür gesorgt, dass der TSV Mindelheim trotz des sportlichen Abstiegs weiter in der Bezirksliga spielen durfte. Doch in diesem Jahr scheint das erneute Meisterstück der zweiten Mannschaft nicht zu helfen. Denn vor wenigen Tagen wurde bekannt gegeben, dass der TSV Mindelheim die Abstiegsrelegation spielen muss.
Der Gegner des TSV Mindelheim verspricht Derby-Atmosphäre
Gegner in zwei Spielen ist der TV Memmingen, seinerseits Vizemeister hinter dem TSV Mindelheim II und Gewinner der ersten Relegationsrunde gegen den SC Weßling. Nun geht es gegen den TSV Mindelheim um den Platz in der Bezirksliga. „Wir wollen versuchen, dass wir die Saison in diesen zwei Spielen irgendwie retten können“, sagt Mindelheims Spielertrainer Marius Wurm.
Er ist zuversichtlich, dass dies gelingt, auch wenn er es „komisch“ findet, dass der Letzte ein Relegationsspiel bestreiten muss. In den vergangenen Wochen telefonierte er jeden Spieler ab, wer am kommenden Wochenende zur Verfügung stehen könnte. Am Freitag (19.30 Uhr) steigt das erste Spiel in Memmingen, am Sonntag (17 Uhr) kommt es im Mindelheim zum entscheidenden Rückspiel. „Vom Kopf her waren wir eigentlich schon in der Sommerpause“, sagt Wurm.
Matej Radic kehrt nach seinem Bänderriss zurück
Doch für die Relegation, noch dazu ein Derby gegen den TV Memmingen, geht man dann doch gerne in die Saisonverlängerung. Den TV Memmingen schätzt Wurm folgendermaßen ein: „Es ist eine erfahrene Mannschaft mit älteren Spielern, die schon Handball spielen können. Unser Ziel muss sein, über das Tempo zu kommen. Dann denke ich, dass wir uns auch durchsetzen werden.“ Von Vorteil sei, dass Matej Radic wieder fit sei. „Er hat seinen Bänderriss auskuriert“, sagt Wurm.
Möglicherweise wird er sich auch aus der zweiten Mannschaft bedienen und ein paar erfahrene Spieler einsetzen, die in dieser Saison bereits ihre Erfahrungen mit dem TV Memmingen gemacht hatten. Dem 46:35-Heimsieg im ersten Saisonspiel folgte in Memmingen ein 25:25-Unentschieden. Unterschätzen wird der TSV Mindelheim die Memminger jedenfalls nicht. Wurm freut sich jedenfalls auf „zwei coole Spiele mit vielen Zuschauern“. Neben dem Klassenerhalt hat er eine weitere Hoffnung: „Es wäre schön, wenn es eine Initialzündung für die kommende Saison geben könnte.“ Damit an deren Ende nicht wieder bis zuletzt gegen den Abstieg gespielt werden muss.
Um kommentieren zu können, müssen Sie angemeldet sein.
Registrieren sie sichSie haben ein Konto? Hier anmelden