Nach dem knappen 2:1-Heimsieg am Freitagabend und dem Ausgleich in der „Best-of-three“-Serie reiste der EV Bad Wörishofen selbstbewusst und motiviert nach Mitterteich. Das Ziel: der zweite Sieg und damit der Einzug ins Bezirksliga-Finale. Es sollte ein denkwürdiger Abend werden.
Ohne den verletzten Kapitän Patrick Münch, dafür mit einiger Fanunterstützung fuhren die Wölfe in die Oberpfalz, wo rund 350 Fans eine würdige Kulisse für das entscheidende Halbfinalspiel gaben. Mussten die Fans beim Spiel in Bad Wörishofen noch bis in die letzten Minuten des Schlussdrittels auf Tore warten, so ging es diesmal früher los. Sehr zur Freude der Heimfans. Denn gleich die erste Überzahl nutzte Mitterteichs Kapitän Lukas Zellner mit einem abgefälschten Schuss von der blauen Linie (6.).
Der EV Bad Wörishofen holt einen 0:2-Rückstand auf
Nur zwei Minuten später landete ein eigentlich harmloser Schuss von Mitterteichs Stürmer Marius Schmidt im Tor der Wölfe, weil EVW-Torhüter Dominik Held die Sicht genommen wurde. Nun waren die Wölfe gefordert. Und die Mannschaft von Trainer Charly Schönberger lieferte. Im zweiten Spielabschnitt nutzte Xaver Knittel eine Überzahlsituation und drosch den Puck in Baseball-Manier direkt aus der Luft ins Tor (26.). Diesmal war der bis dato unüberwindbare EHC-Torhüter Filip Grancarov geschlagen. Nun drängten die Wölfe auf den Ausgleich, doch entweder trafen sie nur den Pfosten oder Grancarov vereitelte in letzter Sekunde den Treffer.

In den letzten 20 Minuten legten die Wölfe noch einmal eine Schippe drauf und hatten deutlich mehr Spielanteile. Das wurde belohnt: Nach einer schönen Kombination über Jonas Schwarzfischer und Andreas Walther stand Benjamin Katerbau frei vor dem Tor und traf ins lange Eck zum 2:2-Ausgleich. Das Momentum lag nun klar bei den Wölfen. Minutenlang fand das Spiel nur noch im Angriffsdrittel der Bad Wörishofer statt und nachdem sich Fabian Staib in der Ecke durchgesetzt hatte, schnappte sich Michael Schejbal den Puck, umkurvte das Tor der Mitterteicher und schob den Puck zur umjubelten 3:2-Führung für die Wölfe ein.
Der EHC Mitterteich kämpft sich ins Penaltyschießen
Der Sieg und der Finaleinzug waren zum Greifen nah. Doch nach einer Auszeit der Dragons und einer Strafe gegen die Wölfe kam der Puck in der Mitterteicher Überzahl zu Tobias Sipla, der aus spitzem Winkel zum 3:3 einschob. Dabei blieb es nach 60 Minuten und so musste das Penaltyschießen über den Finaleinzug entscheiden.

Die ersten beiden Schützen – aufseiten der Wölfe Noah Gaisser und aufseiten der Dragons Benedikt Schopper – blieben ohne Torerfolg. Dann verwandelte Lukas Zellner für die Dragons und Bad Wörishofens Fabian Staib scheiterte knapp an Grancarov. Nun hatte es der Ex-Oberligaspieler Marius Schmidt in der Hand: Der Dragons-Stürmer überwand Dominik Held im Tor der Wölfe und sorgte damit für den 4:3-Sieg. Mit der unglücklichen Niederlage im Penaltyschießen mussten sich die Wölfe wie schon im Vorjahr im Halbfinale erneut den Dragons aus Mitterteich geschlagen geben.

Die anschließende Siegerehrung, verbunden mit dem dritten Platz in der bayerischen Bezirksliga-Meisterschaft, baute die niedergeschlagenen Wölfe etwas auf. Von den Rängen gab es Applaus für die beiden Teams, die alles gegeben hatten, und auch Wölfe-Trainer Charly Schönberger lobte sein Team: „Das war ein nervenaufreibendes Spiel, nach dem frühen Rückstand sind wir stark zurückgekommen und haben Charakter bewiesen – im Penalty-Shootout hatte Mitterteich einfach mehr Glück. Ich bin dennoch unglaublich stolz auf meine Mannschaft, die Halbfinalserie gegen Mitterteich hat gezeigt, dass wir als Mannschaft zusammengewachsen sind, darauf können wir für kommende Saison aufbauen.“ Er wird dann aber nicht mehr als Trainer hinter der Bande stehen. Sein Engagement war nur für diese Saison geplant gewesen. Ein Nachfolger steht noch nicht fest.
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