Lange haben sie bei der Maria-Ward-Realschule in Mindelheim darauf hingearbeitet, nun ist es soweit: Zum kommenden Schuljahr wird die Maria-Ward-Realschule Mindelheim offiziell zur Stützpunktschule für Mädchenfußball ernannt. Die Auszeichnung durch die Landesstelle für Schulsport ist nicht nur ein großer Erfolg für die Schule selbst, sondern vor allem auch eine Würdigung des Engagements von Sportlehrerin Steffi Sperber, die sich seit Jahren für den Mädchenfußball starkmacht.
Seitdem die Schule in Kooperation mit dem SV Obergessertshausen und dem FC 98 Auerbach/Stetten das Format „Ballbina kickt“ eingeführt hat, erlebt der Mädchenfußball einen regelrechten Aufschwung. Mehr als 40 fußballbegeisterte Mädchen trainieren regelmäßig – sowohl im Verein als auch über schulische Angebote. Viele von ihnen nehmen regelmäßig an Schulsportwettbewerben teil – mit großem Erfolg: Zahlreiche Siege auf Kreis- und Regionalebene konnten bereits gefeiert werden.
Lehrerin und Vereinstrainerinnen bieten Übungsstunden an
„Der Zulauf ist beeindruckend“, sagt Chris Walter, Sportkoordinator für Schule und Verein in Schwaben der Bayerischen Sportjugend. Besonders die enge Verzahnung zwischen Schule und Verein trägt zum nachhaltigen Erfolg bei. Das wöchentliche Training wird von Lehrkraft Steffi Sperber gemeinsam mit aktiven Spielerinnen der Kreisliga-Frauenmannschaft des SV Obergessertshausen gestaltet. Ziel ist es, Mädchen früh für Fußball zu begeistern – ganz nach dem Motto: „Früh übt sich, wer eine Meisterin werden will.“
Ebenso beim FC 98 Auerbach-Stetten, der inzwischen von der G- bis hin zur B-Jugend Mädchenmannschaften im regulären Spielbetrieb gemeldet hat. Aushängeschild ist hier die C-Jugend: Die SG Auerbach/Stetten spielt hier in der Bezirksoberliga aktuell um die Meisterschaft.
An der Maria-Ward-Realschule findet wöchentlich eine Fußball-AG statt, die sich großer Beliebtheit erfreut. Parallel dazu wurden in den beiden Kooperationsvereinen Sportarbeitsgemeinschaften (SAGs) eingerichtet. Unter Anleitung von qualifizierten Trainerinnen werden die Mädchen dort systematisch an den Vereinssport herangeführt – mit dem Ziel, langfristig auch leistungsorientiertes Training zu ermöglichen. „Beide Seiten profitieren enorm davon“, sagt Steffi Sperber, die die Kooperation maßgeblich mitgestaltet.
Jedes Talent kann individuell gefördert werden
Beispiele wie Lina (7) und Madlen (15) zeigen, dass diese Idee aufgeht: Während Lina von der Bundesliga träumt, trainiert Madlen fast täglich im heimischen Garten. Beide sind feste Größen im Training von „Ballbina kickt“, welches beim SVO angeboten wird. „Das Angebot richtet sich bewusst auch an Mädchen ohne Vereinszugehörigkeit“, so Sperber. Durch regelmäßige Schnuppertrainings, Dorfkicks und Parcourseinheiten mit modernster Mess- und Testtechnik – bereitgestellt von der Bayerischen Sportjugend – wird jedes Talent individuell gefördert. „Das stärkt nicht nur Kondition und Technik“, sagt Sperber, „sondern auch das Selbstbewusstsein und den Teamgeist der Mädchen.“
Mit der offiziellen Ernennung zur Stützpunktschule Mädchenfußball ist die Maria-Ward-Realschule nun bayernweit eine von wenigen Schulen mit diesem Status. „Eine großartige Auszeichnung für die gesamte Schule, für das gesamte Trainerteam – und ganz besonders für Frau Sperber“, lobt Schulleiterin Sibylle Gerner. „Es zeigt, wie Schule und Verein gemeinsam wirklich etwas bewegen können.“ (mz)
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