Dass die Bezirksoberliga für die D-Junioren des TSV Mindelheim Neuland sein würde, war vor der Saison klar. Schon lange hatte keine Jugendmannschaft des TSV in der höchsten Spielklasse Schwabens gespielt. So war das Saisonziel eigentlich klar umrissen: Wenn es irgendwie geht, sollte der Klassenerhalt geschafft werden.
Gesagt, getan: Dank einer starken Vorrunde hatten es die Mindelheimer nun im Heimspiel gegen die SpVgg Kaufbeuren in der Hand, vorzeitig die Weichen zu einer weiteren Spielzeit in der Bezirksoberliga zu stellen. Vor rund 50 Zuschauern wurde es am Ende gegen den Tabellenneunten aber doch noch zu einer Zitterpartie.
Der TSV Mindelheim legt furios los
Dabei legten die Hausherren los wie die Feuerwehr: Nach drei Minuten fand Torhüter Benjamin Zingerle mit einem weiten Abschlag den Mindelheimer Toptorjäger Edis Talevik. Der schüttelte seinen Gegenspieler ab und schob den Ball mit links ins lange Eck zur 1:0-Führung ein. Die frühe Führung sollte der Mannschaft von Trainer Dominik Eckers in die Karten spielen, schließlich hat sie sich spielerisch stetig weiterentwickelt und weiß, den Ball und Gegner laufen zu lassen.
Doch gegen die SpVgg Kaufbeuren, gegen die das Hinspiel noch 3:0 gewonnen wurde, hatten die Mindelheimer so ihre Probleme. Die Gäste zwangen die Hausherren in viele Zweikämpfe, die sie häufig auch gewannen. Zudem setzten sie die Mindelheimer Defensive um Abwehrchef Anton Boxler immer wieder mit weiten Bällen unter Druck. Zwingende Torchancen waren auf Kaufbeurer Seite jedoch Mangelware.
Die Mindelheimer hätten zum Ende der ersten Halbzeit schon früh alles klarmachen können. Doch Edis Talevik und schließlich Kapitän Sebastian Singer scheiterten kurz vor der Pause am bestens aufgelegten Kaufbeurer Schlussmann. „Wir hätten zur Pause schon 2:0 oder 3:0 führen müssen. Dann wäre alles klar gewesen“, sagte Trainer Eckers nach der Partie.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit hat Kaufbeuren den Ausgleich auf dem Fuß
Stattdessen kam die SpVgg Kaufbeuren zu Beginn der zweiten Halbzeit auf und verzeichnete drei sehr gute Torchancen, bei denen der Ball entweder knapp am Tor vorbeistrich oder gar das Lattenkreuz touchierte. Nach und nach aber gewann der TSV Mindelheim wieder die Oberhand - und leistete sich einen echten Chancenwucher. Cinar Alan, Edis Talevik, Nicolas Reichert scheiterten alle aussichtsreich entweder an Kaufbeurens Keeper oder einem Kaufbeurer Abwehrbein. Die größte Möglichkeit, die Partie zu entscheiden, hatte auch in der zweiten Halbzeit Sebastian Singer: Einen Abpraller setzte er aus drei Metern über das leere Tor, allerdings lief die Szene so schnell ab, dass es schon erstaunlich war, dass Singer überhaupt noch reagieren konnte.
So mussten die Mindelheimer, obwohl sie die Kaufbeurer Angriffe mit fortlaufender Spielzeit immer mehr im Keim erstickten, doch bis zum Schlusspfiff zittern, ehe der 1:0-Sieg feststand. Damit hat sich der TSV Mindelheim fünf Spieltage vor Schluss den Klassenerhalt gesichert. „Das ist eine ganz starke Leistung unserer Jungs“, lobte Eckers. „Die Einstellung der Mannschaft ist überragend. Auch die, die heute nicht gespielt haben, sind voll dabei“, sagte er.
Ab sofort wird für die neue BOL-Saison geplant
Dass der Klassenerhalt so früh eingetütet werden konnte, war vor der Saison kaum denkbar gewesen. Immerhin haben acht Spieler des älteren Jahrgangs die Aufstiegsmannschaft verlassen. Doch die D-Junioren haben sich davon nicht beeindrucken lassen und spielten sich im oberen Tabellendrittel fest. Mit 28 Punkten aus 15 Spielen stehen die Mindelheimer auf Rang vier. „Für uns ist das sehr wichtig, dass wir auch in der kommenden Saison mit der BOL planen können“, sagte Eckers. So will der TSV Mindelheim im Mai einen Sichtungstag für die U13 veranstalten, zu dem alle Spieler aus der Region eingeladen sind.
TSV Mindelheim Zingerle, Korab, Aßmann, Singer, Alan, Ringler, Boxler, Talevik, Schüller/Darga, Reichert, Wöss, Pflaum
Tor 1:0 Edis Talevik (4.) Zuschauer 50 Schiedsrichter Thomas Stocker
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