Voller Freude sitzen sechs Buben und drei Mädchen an ihrem mit Schneidebrettchen, Lineal und Schneidewerkzeug ausgestatteten Arbeitsplatz. Weiße Stumpenkerzen und bunte Wachsplatten liegen bereit, gleich kann das große Verzieren der eigenen Osterkerze losgehen. Wer selbst noch kreativ werden möchte, bekommt wertvolle Tipps.

„Um was geht es an Ostern?“, fragt Zentha Rummel die Kinder und bekommt vom neunjährigen Phillip eine erfrischend ehrliche Antwort: „Um Hasen und um Eier“. Das Eis ist gebrochen, mit viel Einfühlungsvermögen führt die Kursleiterin die Jüngsten in die Hintergründe des christlichen Festes ein und fragt nach dem Zweck einer Osterkerze. „Gute Laune bringen“, sagt Phillip und bringt mit dieser Antwort auch Zentha Rummel zum Lächeln. Die Kerze erinnert an Jesus, erklärt sie. Ganz wichtig sei es, die Kerze nicht im Schrank stehen zu lassen, sondern anzuzünden, damit sie Licht schenke, denn: „Jesus ist das Licht der Welt“. Und dann geht's auch schon voller Basteleifer los.

Für jedes Kind liegen eine weiße Stumpenkerze, ein Schneidebrettchen, ein Lineal, ein Bleistift zum Vorzeichnen und ein Schneidewerkzeug bereit. Letzteres sei ganz einfach selbst herzustellen, indem man von einer Stecknadel den Kopf entfernt und sie in einen Holzsstab steckt. „Damit kann man das Wachs gut schneiden“, betont die Kursleiterin, und es sei für Kinder besser geeignet als ein Skalpell. Auf den Tischen liegen Vorlagen mit christlichen Motiven bereit, hier kann sich jeder Ideen holen. Ob Kreuz, Ostersonne, Lamm, Alpha und Omega als Symbol für Anfang und Ende, einfache selbst ausgedachte Muster oder ein Regenbogen, der das Band zwischen Gott und den Menschen symbolisiert: Erlaubt ist alles, was das Herz berührt.

Jedes Kind darf seine Osterkerze so verzieren, wie es das mag
Mit den Worten „jeder darf's machen, wie er will“, lässt Zentha Rummel der Kreativität der Kinder freien Lauf und gibt nur eine kleine Maßgabe mit auf den Weg: „Wachsplatten immer am Rand schneiden“. Die Kinder schneiden mithilfe des Lineals beispielsweise Streifen für das Kreuz, werden mit eigenen Schriftzügen kreativ oder stechen mit einem runden Metallförmchen die Ostersonne aus. Wer seine Kerze zusätzlich mit Blumen verzieren will, erwärmt in der Hand kleine Wachsstücke, formt sie zu Kügelchen und ordnet sie als Blüte auf der Osterkerze an.

„Das Ausschneiden der Wachsplatten ist ein bisschen anstrengend“, findet die neunjährige Magdalena, die ganz genau darauf achtet, dass die Kanten gerade sind und ihr ein schönes Kreuz gelingt. „Das Drauflegen macht total Spaß, weil man dann sieht, wie es am Ende aussieht“, findet sie.

Und es sieht wunderschön aus, bei jedem Einzelnen, am Ende sind richtige Unikate entstanden. Zum Schluss werden die österlichen Kunstwerke zum Schutz in eine Cellophantüte gesteckt und mit einer Schleife verziert. Kinder und Kursleiterin strahlen gleichermaßen. „Ich arbeite gerne mit Kindern, weil sie so unkompliziert sind und sie das einfach aus Spaß an der Freude tun“, freut sich Zentha Rummel, die seit fast drei Jahrzehnten Kurse im Osterkerzen verzieren gibt.
So wird das Osterfest in Türkheim gefeiert
Am Ostersonntag, 20. April, wird in der Türkheimer Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt um 5 Uhr morgens die Osternacht gefeiert. Schon zuvor wird draußen das Osterfeuer entfacht, an dem die große Osterkerze angezündet wird. Um 10 Uhr findet die Festmesse mit Speisensegnung als Familiengottesdienst statt.
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