
Der Landkreis Unterallgäu ist auch 2023 als Bauherr aktiv

Der Kreis investiert über zwei Millionen Euro in seine Gebäude, darunter sind auch das Landratsamt in Mindelheim und mehrere Schulen.
Der Landkreis will auch heuer wieder in seine Hochbauten investieren – und dabei auch ein Großprojekt anpacken, das er eigentlich schon im vergangenen Jahr angehen wollte, dann aber noch einmal aufgeschoben hat. Was im Detail geplant ist, stellte der Leiter des Hochbauamts am Landratsamt, Thomas Burghard, in einer gemeinsamen Sitzung von Kreis- und Bauausschuss vor.
Ende März, Anfang April sollen demnach die Bauarbeiten für die Aufstockung des Landratsamtes in Mindelheim beginnen, um so bis 2024 Platz für 48 Büroarbeitsplätze, einen Toilette und ein Besprechungszimmer zu schaffen. Auf dem Dach und an der Süd-Ost-Fassade soll in diesem Zuge außerdem eine Photovoltaikanlage installiert werden.
Die Aufstockung des Mindelheimer Landratsamtes wird deutlich teurer
Ursprünglich hätte das neue vierte Stockwerk bereits im vergangenen Jahr gebaut werden sollen. Im Mai zog der Landkreis dann aber erst einmal die Notbremse: Wegen des Baubooms und Kostenunsicherheiten bei den Baumaterialien waren auf die Ausschreibungen des Landkreises entweder gar keine oder nur sehr teure Angebote eingegangen. Die Baukosten wären dadurch von geplanten 3,4 Millionen Euro auf rund 4,5 Millionen Euro gestiegen.
In einem zweiten Anlauf im Herbst wurden dann aber doch noch wirtschaftlichere Angebote abgegeben, sodass der Landkreis nun in diesem Jahr loslegen will. Teurer wird das Projekt aber trotzdem: Es wird nun voraussichtlich vier Millionen Euro kosten. Dieses Jahr sind 1,72 Millionen Euro für die Arbeiten eingeplant, die Anfang 2024 abgeschlossen sein sollen.
An der Staatlichen Berufsschule in Mindelheim soll ein ebenfalls bereits im vergangenen Jahr geplantes Schulprojekt umgesetzt werden: Den Schülern stehen 40.000 Euro zur Verfügung, um in Eigenleistung ein Fotovoltaik-Carport zu bauen. Darin soll der E-Kombi der Schule untergestellt und auch getankt werden. Zudem soll der Carport als Demonstrationsanlage für verschiedene Unterrichtsinhalte dienen.
„Raum- und Handlungsbedarf“ sieht Burghard zudem im Bereich der Fahrzeugtechnik, in deren Räumen es zunehmend beengt zugeht. In diesem Jahr will man sich deshalb Gedanken machen, wie das Problem gelöst werden könnte, 2024 könnten dann die konkreten Planungen beginnen.
Ein Schülerwohnheim in Bad Wörishofen entsteht in Containerbauweise
Bereits heuer geplant werden soll der Neubau des zweiten Schülerwohnheims an der Berufsschule in Bad Wörishofen. Das bisherige wurde vor mehr als 30 Jahren aus Containern errichtet, die zuvor schon am Mindelheimer und am Ottobeurer Krankenhaus genutzt worden waren, und ist nun in einem entsprechenden Zustand. Hinzu kommt, dass das Heim mit seinen Zwei- und Dreibettzimmern und den Gemeinschafts-Sanitärräumen nicht mehr heutigen Standards entspricht. Es soll deshalb durch einen Neubau in Modulbauweise ersetzt werden.
Die im Werk vorgefertigten und bereits möblierten Zimmer sollen vor Ort auf dem bestehenden Fundament aufeinandergesetzt werden und könnten so schon innerhalb von acht Wochen bezugsfertig sein. Unklar ist aber noch, wann der Landkreis loslegen kann: Er hat von der Regierung von Schwaben bislang noch keine Genehmigung für den vorzeitigen Start erhalten. So lange diese aber nicht vorliegt, darf der Landkreis nicht anfangen – wenn er die in Aussicht gestellte Förderung nicht riskieren will. Insgesamt sind für den Neubau drei Millionen Euro veranschlagt.
Ein weiterer größerer Posten ist schließlich die geplante Erweiterung des Sonderpädagogischen Förderzentrums in Mindelheim. Hier sind in diesem Jahr Planungskosten in Höhe von 100.000 Euro eingeplant. 2024 soll dann damit begonnen werden, die ehemalige Hausmeisterwohnung im Dachgeschoss der Schule in Klassen- und Gruppenzimmer umzubauen. Grund für die Erweiterung sind steigende Schülerzahlen und der Anspruch auf Ganztagesbetreuung ab 2026. Weitere 95.000 Euro sind für den Brandschutz vorgesehen. Dieser soll für 60.000 Euro auch im Kolleggebäude verbessert werden, das teils von den Mindelheimer Museen und teils von der Berufsschule genutzt wird.
Neben diesen Investitionen fallen weitere Kosten für den Unterhalt und das technische Gebäudemanagement der kreiseigenen Liegenschaften an. Dazu gehören auch die drei Seniorenheime des Landkreises sowie die Gebäude des Schulzweckverbands Bad Wörishofen.
Immer mehr kreiseigene Gebäude bekommen Solaranlagen aufs Dach
Wie Burghard in der Sitzung betonte, spielt der Klimaschutz auch beim Hochbau eine wichtige Rolle. So statte man zum Beispiel immer mehr Gebäude mit Photovoltaik-Anlagen aus. Neben dem Landratsamt, dem Sonderpädagogischen Förderzentrum und dem Wohnheim an der Berufsschule in Bad Wörishofen sei auch auf dem Kreis-Seniorenwohnheim in Bad Wörishofen eine Photovoltaik-Anlage vorgesehen. Beim Kreis-Seniorenheim in Babenhausen werde noch geprüft, ob eine PV-Anlage aufgebracht werden kann.
Bestandsgebäude würden im Rahmen eines kommunalen Energiemanagements regelmäßig überprüft und energetisch optimiert. (baus, mz)
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