
Noch bis Mitte Juli kann man nach Einbruch der Dunkelheit ein ganz besonderes Naturschauspiel beobachten: Kurz nach Sonnenuntergang beginnen an den Rändern lichter Laubwälder, im Gebüsche oder in dunklen Ecken von Parks kleine grüne Lichter emporzusteigen und durch die Luft zu tanzen. Bei den winzigen „Fackelträgern“ handelt es sich um männliche Exemplare des Kleinen Leuchtkäfers (Lamprohiza splendidula), die die lauen Sommernächte nutzen, um auf Brautschau zu gehen. Im Flug halten die männlichen Glühwürmchen nach den intensiv leuchtenden, flugunfähigen Weibchen Ausschau, die meist am Boden sitzen. Den größten Teil ihres Lebens verbringen Glühwürmchen als Larven, die sich vorzugsweise von Schnecken ernähren. Nach rund drei Jahren im Larvenstadium verpuppen sich die Tiere, um dann für wenige Tage ihren großen, leuchtenden Auftritt zu haben. Die erwachsenen Tiere nehmen nun keine Nahrung mehr zu sich und sterben kurz nach Paarung und Eiablage. Ein großes Problem für die Glühwürmchen ist die Lichtverschmutzung in unserer modernen Welt. In hell erleuchteten Gegenden ist es für die Männchen schwierig, die Leuchtsignale der Weibchen zu erkennen und sich erfolgreich fortzupflanzen. Die Fotos hat Frank Stocker aus Mindelheim gemacht. Sie zeigen einmal die Leuchtspur eines Glühwürmchens in einer Langzeitbelichtung und einmal ein Leuchtkäfer-Männchen aus der Nähe.
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