In der Schulküche der Landwirtschaftsschule riecht es wieder einmal verführerisch. Lehrerin Christine Egle ist es nicht nur wichtig, den Schülerinnen alle hauswirtschaftlichen Fertigkeiten in der Nahrungszubereitung beizubringen, sondern auch die Verwendung regionaler und saisonaler Lebensmittel ins Bewusstsein zu rufen. „Regional“ erklärt sich selbst: Da geht es um Lebensmittel, die bei uns in der Region produziert werden. Je nach Lebensmittel muss der Umkreis vielleicht unterschiedlich groß gefasst werden, manche definieren ihn bei rund 100 Kilometern. Bei „saisonal“ wird es schon spannender, schließlich gibt es im Laden zu jeder Jahreszeit alles zu kaufen. Obst und Gemüse haben dann Saison, wenn sie bei uns in der Region angebaut werden können – und das möglichst im Freiland, ohne Gewächshaus und ohne Folie. „Regional und saisonal gekaufte Lebensmittel haben nicht nur einen kürzeren Weg vom Erzeuger zum Verbraucher und damit einen kleineren CO2-Fußabdruck. Sie durften auch am Stock reifen, sind daher vom Geschmack viel intensiver und können häufig auch bei den enthaltenen Nährstoffen punkten“, erklärt Christine Egle ihren Studierenden.
Das fermentierte Kraut ist ein Booster fürs Immunsystem
Über die Wintermonate wird da die Auswahl der Lebensmittel deutlich anspruchsvoller, aber manches trotzt auch im Garten dem Frost, anderes kann gut gelagert werden. Oder man nutzt die Möglichkeiten der Haltbarmachung – wie zum Beispiel beim Sauerkraut, das durch Fermentieren länger haltbar wird. Mancher kennt den Sauerkrautständer eventuell noch von den Eltern oder Großeltern. Sauerkraut erhält man roh oder gekocht und vor allem das rohe ist in mehrfacher Hinsicht ein Booster fürs Immunsystem: Es enthält viel Vitamin C, Antioxidantien und die enthaltenen Ballaststoffe wirken zugleich probiotisch, das heißt, sie fördern die guten Darmbakterien. Die wiederum haben einen positiven Einfluss auf unser Immunsystem: je fitter der Darm, desto besser unsere Immunabwehr. Gleichzeitig senken die enthaltenen Ballaststoffe den Cholesterinspiegel, unterstützen einen regelmäßigen Stuhlgang und beugen so Erkrankungen wie Darmkrebs vor.

Mehr Hintergrundwissen zu diesem und zu vielen anderen Themen aus den Bereichen Haushalt und Ernährung gibt es beim Teilzeitstudiengang an der Landwirtschaftsschule. Der nächste Lehrgang startet im September in Mindelheim. Genaueres über den Ablauf gibt es am Mittwoch, 19. Februar, um 18.30 Uhr beim Online-Infoabend. Anmeldung und weitere Informationen unter www.aelf-km.bayern.de=>Schulen. (mz)
Rezept: Fitness-Salat
- 400 g Sauerkraut, fein geschnitten (möglichst frisches Sauerkraut)
- 1 Zwiebel sehr fein geschnitten
- 3 Scheiben Ananas am besten frisch, in Stücke geschnitten
- 1 Becher Joghurt
- Pfeffer, Curry, Salz
- Eventuell 150 g geräucherte Putenbrust oder Schinken, fein geschnitten
Aus Joghurt, Pfeffer, Curry und Salz eine Marinade bereiten. Dabei Salz nur vorsichtig zugeben, da das Sauerkraut an sich auch salzig ist. Sauerkraut und restliche Zutaten mit der Marinade mischen und durchziehen lassen. Für die regionale Variante statt der Ananas einen mittelgroßen Apfel in Stücke schneiden.
Der Fitnesssalat passt sehr gut zu kurzgebratenem Fleisch oder als Abendessen mit Vollkornbrot. Hierfür kann gerne noch 150 Gramm geräucherte Putenbrust oder gekochter Schinken – jeweils fein geschnitten – zugegeben werden.
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