24 Prozent weniger Gehalt für Frauen
Unterschied im Kreis größer als in Bayern
Gleiche Arbeit, unterschiedliche Bezahlung: Im Landkreis Neu-Ulm verdienen Frauen, die in Vollzeit arbeiten, 24 Prozent weniger als Männer. Das hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) zum Internationalen Frauentag am heutigen Freitag mitgeteilt. Sie verweist auf eine Statistik der Arbeitsagentur. Danach kommen Männer mit einer Vollzeitstelle im Kreis Neu-Ulm auf ein durchschnittliches Bruttoeinkommen von 3692 Euro pro Monat – Frauen hingegen nur auf 2799 Euro. In Bayern beträgt der Verdienstunterschied bei Vollzeit zwischen den Geschlechtern 17 Prozent. Dies liege teils an niedrigeren Positionen, die Frauen häufig hätten, insbesondere aber auch an der mangelnden Zahlungsbereitschaft von Unternehmen, so die NGG Schwaben.
Gewerkschafter Tim Lubecki spricht von einer „Diskriminierung per Lohnzettel“. Es könne nicht sein, dass Frauen bei der Bezahlung trotz gleicher Arbeitszeit systematisch den Kürzeren zögen, so der NGG-Regionalchef. „Dabei sind es immer noch vor allem Frauen, die sich nach einem langen Arbeitstag um Familie und Haushalt kümmern – und das unbezahlt.“ Auch deshalb seien sie oft gezwungen, weniger zu arbeiten. So sind nach Angaben der Arbeitsagentur aktuell 77 Prozent aller Teilzeitstellen im Landkreis weiblich besetzt. „Gerade im Gastgewerbe und im Bäckerhandwerk ist es gang und gäbe, dass sie nur eine halbe Stelle haben – oder noch weniger“, kritisiert Lubecki. Allein das Gastgewerbe beschäftigt laut Arbeitsagentur im Kreis 2300 Minijobber. 1510 von ihnen sind Frauen.
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