Der Streit um das freigemessene Material aus Gundremmingen gibt einem alten Streit leider neue Nahrung
Ja, der SPD-Kreisrat Herbert Richter hat sicherlich recht mit seiner Vermutung: Wenn das Thema „freigemessener Müll aus Gundremmingen“ den Politikern schon vor Abschluss des Müll-Vertrages mit dem Kreis Günzburg bekannt gewesen wäre, dann wäre die Diskussion deutlich anders gelaufen. Vielleicht hätte es die Vereinbarung mit den Nachbarn gar nicht gegeben. Solche Spekulationen sind natürlich müßig, doch es bleibt die Frage: Warum wurde die Angelegenheit nie öffentlich debattiert? Das ließ sich am Mittwoch im Umwelt- und Werkausschuss nicht klären. Es bleibt ein Versäumnis, das Zweiflern und Politikkritikern wieder mal genügend Raum für verschwörungstheoretisches Geraune gibt. Das ist schlecht.
Die Aufklärungskampagne war richtig
Gut ist hingegen: Die sofort hochkochende Empörung hat dazu geführt, dass der Landrat ohne zu zögern eine umfassende Aufklärung der leidigen Angelegenheit ins Rollen gebracht hat. Das hat natürlich auch mit persönlicher Betroffenheit zu tun, denn er wusste bis vor Kurzem nichts von der Sache mit dem leicht strahlenden Material aus Gundremmingen. Das kann man ihm getrost abnehmen. Er hat erkannt, wie sehr die teilweise hysterische Debatte die längst überwunden geglaubte Skepsis gegenüber der Müllverbrennungsanlage wieder aufbrechen lässt. Der Konflikt schien sauber beerdigt, doch jetzt droht er wie ein Zombie aus der Gruft zu steigen.
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