Algenmaske auf der Beauty-Farm
Wellness-Trend in der Theaterwerkstatt
Ulm Sieben Frauen unterschiedlichen Alters und unterschiedlicher Attraktivität auf einer Beauty Farm: Zunächst sieht es so aus, als würde sich Raoul Biltgens Komödie „Falten“ um die Schlangengrube einer zufälligen Woche in einem Wellness-Hotel drehen – Spitzzüngigkeiten, Missgunst, Eitelkeit. Was Biltgens Stück, das in der Theaterwerkstatt Ulm eine viel beklatschte Premiere erlebte, so liebenswert macht, ist sein Tiefgang, der sich in den Monologen der sieben Frauen, in Gesprächsfragmenten öffnet.
So lassen die sieben Frauen auf dem Weg zur verjüngenden Algenmaske die inneren Masken fallen und gewähren Einblick in sieben gelebte Leben. Da ist die verhärmt-freundliche Hildegard im weinroten Hausanzug, die weiß, dass Alzheimer ihr zunehmend die Erinnerung raubt. Johanna im jugendlich-roten Kostüm mit den High Heels und dem schweinchenrosa Aerobicanzug wurde vom Vater ihrer Tochter gleich nach deren Geburt verlassen und erzog Babs, die ewig Kind bleiben muss, alleine. Die bodenständige Maria, Hausfrau und Mutter aus Leidenschaft, gibt vor froh zu sein, dass ihre Kinder aus dem Haus sind. Freundin Sandra, kugelrund geworden in den langen Jahren einer Ehe, wurde von ihrem Mann auf die Beauty Farm geschickt, weil sich der Ärmste durch Sandras Fülligkeit gezwungen sah, ein Verhältnis mit seiner jungen Sekretärin zu beginnen. Hotelkritikerin Katharina schreibt vernichtend über Hotels, weil ihr Vater sich als Hotelier verspekuliert hatte. Und die junge und anfangs von den älteren Frauen beneidete Susanna von Stetten – sie liebte ihren Ehemann, der als Nomade des Investments durch die Welt jettete.
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