Als der Nikolaus fürs kühle Bier zuständig war
Die Verbindungen von Ulm zum traditionellen Geschenkebringer sind vielfältig – und sehr vage
Die Nikolauskapelle, erbaut im 12. Jahrhundert im staufischen Ulm, ist die älteste unter den existierenden Kirchen Ulms. Nach der Reformation wurde das profanisierte Kirchlein genutzt, um Kohlen zu lagern, um Wäsche aufzuhängen, und als Sand- und Kalkstadel. Es überstand alle Beschädigungen, auch schwere Schäden durch die Bombenangriffe vom 17. Dezember 1944 und vom 4. März 1945. Ulms ältester Sakralbau hatte danach kein Dach mehr, was die gotischen Fresken sehr leiden ließ. Das katholische Dekanat Ehingen-Ulm veranstaltet in der 1978 bis 1981 sanierten Kirche und im angeschlossenen Steinhaus, das im 13. Jahrhundert erbaut wurde, aktuell eine 18-teilige Reihe unter dem Titel „Theologie und Spiritualität in der Ulmer Nikolauskapelle“. Am 8. Dezember, zwei Tage nach dem Nikolaus-Tag, gibt es innerhalb dieser Reihe eine öffentliche Führung in der Kapelle mit anschließendem Bier-Konvent zu Ehren des heiligen Nikolaus und aller Brauer-Heiligen in den Drei Kannen.
Was hat Nikolaus – im vierten Jahrhundert Bischof des antiken Myra, der wohl an Konzil von Nicäa teilnahm und um dessen Leben sich zahlreiche Legenden ranken – mit Bier zu tun? Dekanatsreferent Wolfgang Steffel zitiert aus einem Lied über die „Bier-Patrone“: „Sankt Nikolaus, der fromme Greis, bringt manchmal schon das erste Eis. Das holt der kluge Brauer ein. Es könnte leicht das letzte sein.“ Für die Kühlung des Gerstensaftes also war der Heilige zuständig. In der Nikolauskapelle wurden auch andere Bierbrauer-Patrone verehrt, weiß Wolfgang Steffel: Laurentius, der die Brauer vor den Flammen der Braukessel schützen sollte, und Martin, von dem ein launiger Vers sagt, er habe gern Bier getrunken und es ebenso verteilt wie seinen Mantel.
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