Als die Festwurst noch 1,50 Mark kostete
Seit 40 Jahren gibt es das Hittistetter Kirchweihfest. Die Macher der ersten Stunde erinnern sich zurück
Ein Stadel voller Biertischgarnituren, Licht aus bunten Lämpchen und dampfende Kessel hinter der Theke: So präsentiert sich das jährliche Kirchweihfest des Schützenvereins „Adler“ Hittistetten-Witzighausen. Am Wochenende steigt es zum 40. Mal. Die Organisatoren der ersten Stunde erinnern sich noch gerne zurück.
Der hölzerne Stadel, der früher die Ziegelei der Familie Stolz beherbergte, ist der Veranstaltungsort: geräumig genug für Hunderte Besucher und mitten im Dorf. Dennoch: Ursprünglich sollte das sonntägliche Kirchweihfest unter freiem Himmel gefeiert werden. Doch kurz nach dem Startschuss am 4. September 1977 war der Spaß vorbei: „Es hat nicht geregnet, es hat geschüttet“, erinnert sich Alfred Mager, auf dessen Initiative hin das Fest ins Leben gerufen wurde. Er wollte damit den bis in die 50er Jahre durchgeführten Kirchweih-Tanz im Ort wieder aufleben lassen. „Wir Kinder durften uns da Himbeeren kaufen und Bärendreck“, erinnert er sich und suchte sich 20 Jahre später Helfer fürs Kirchweihfest, kaufte Fleisch, Brot und Getränke ein und die Hittistetter kamen zahlreich zum Fest. Das verlief viel turbulenter als gedacht, denn ob der Regenschauer verlegte man es spontan unters Dach des Ziegelstadels. Der verregnete Start verdarb „Festlesmacher“ Mager und dem Helferteam die Laune nicht: Sie traten im Jahr darauf erneut an. Seither habe es Petrus meistens gut mit ihnen gemeint, berichtet Karl Heinz Schittenhelm, Vereinschef der Adler-Schützen. Mit der Zeit wurde der Stadel fürs Fest sogar vergrößert, und zusätzlich wird heute noch eine Zeltkonstruktion an den Bau angeschlossen. Diese fällt zum Jubiläum geräumiger aus als bisher. Bei den kulinarischen Spezialitäten, die sich in Hittistetten von Beginn an etabliert haben, bleibt es aber: hausgemachtes Kesselfleisch und Schlachtplatte, von einer routinierten Mannschaft aus Hobbyköchen zubereitet. „Jahrelang haben wir selber gemetzgert“, berichten Mager und Hans Lettner, auch er ein Mann der ersten Stunde. Noch ist die Gründer-Truppe aktiv dabei. Der 78-jährige Mager hofft aber, dass sich bald Jüngere finden. Schließlich soll das Kirchweih-Fest noch lang lebendig bleiben – wenn auch eine Festwurst nicht mehr, wie 1977, für 1,50 Mark zu haben ist. (ahoi)
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