„Am Anfang waren wir Amateure“
Seit zehn Jahren gibt es die Galerie im Science Park. Ihr Leiter Udo Eberl war von Beginn an dabei. Er sah Mittelfinger gegen Werke, aber auch erstaunte Blicke von internationalen Galeristen
Es war nur ein kurzer Moment, aber er hat sich in Udo Eberls Gedächtnis eingebrannt: Ein Mitarbeiter von Scan Plus, IT-Unternehmen am Ulmer Eselsberg, hob seinen Mittelfinger gegen ein Gemälde. Der Leiter der Galerie im Science Park kann heute darüber lachen: „Das ist das, was ich will. Ich möchte mit der ausgestellten Kunst Spannung erzeugen“, sagt Eberl.
Der Galerist ist einer der Mitbegründer der Galerie am Science Park. Gemeinsam mit Jürgen Hörmann, Geschäftsleiter von Scan Plus, und zwei weiteren Kunstbegeisterten, hat er vor zehn Jahren die Galerie ins Leben gerufen. Der Grund dafür liegt auch an dem Standort. „Als das Unternehmen dort hinzog, war Hörmann so von dem gewaltigen Treppenhaus beeindruckt, dass er meinte, man müsse eine Galerie machen“, erzählt Eberl. Doch zu Beginn fehlte das Geld. Daher kaufte Hörmann Kunstwerke für die Ausstellungen ein. „Am Anfang waren wir Amateure“, sagt Eberl. Viele Firmen nutzen Kunst als Investment: Sie kaufen Werke ein und verkaufen sie Jahre später zu einem höheren Preis. Anders aber die Galerie am Eselsberg: „Wir sind nicht von Business-Aspekten geleitet – wir haben eher einen ehrenamtlichen Anspruch“, ist Eberl der Ansicht. Und damit konnte er viele namhafte Künstler überzeugen. Sich Zeit nehmen, die Ausstellung konzipieren und beim Aufbau helfen, das seien wichtige Punkte, um das Vertrauen der Kreativen zu gewinnen. Bei der Auswahl der Künstler achtet Eberl, der selbst eine Leidenschaft für die Fotografie hat, besonders auf Regionalität. Pro Jahr können rund vier Ausstellungen stattfinden. Das bedeutet, die Werke eines Künstlers hängen meist zwei bis drei Monate. Die Ausstellungen wechseln schnell. Oft liege nur eine Woche zwischen zwei Expositionen. „Wenn es aber mal länger dauert, dann fragen mich die Mitarbeiter, wann wieder was kommt“, sagt Eberl. Ihm ist wichtig, dass die Galerie – obschon in einem Geschäftsgebäude – nicht als „Firmending“ angesehen wird.
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