Auf Giacomettis Spuren: Der Gründer der Theaterei schmiedet neue Theater-Pläne
Plus Wolfgang Schukraft hatte sich schon in den Ruhestand verabschiedet. Jetzt startet er mit Weggefährten aus der Theaterei Herrlingen ein neues Projekt.
Als Wolfgang Schukraft „seine“ 1985 ins Leben gerufene Theaterei Herrlingen Anfang 2018 in die Hände von Edith Erhardt übergab, war er sich sicher: „Ich gehe unwiderruflich in den Ruhestand.“ Wer den umtriebigen Theatermann Schukraft kennt, hatte gewisse Zweifel, ob dieser Ruhestand ganz und gar unwiderruflich ist. Und diese Zweifler hatten recht. Seit ein paar Wochen proben Schukraft und seine langjährige Kollegin aus Theaterei-Tagen Marion Weidenfeld am ersten Stück für die neue Bühne, die ab sofort jährlich „ein bis zwei“ Stücke im Stadtraum aufführen wird. „Schukrafts Wundertüte“ soll die Bühne ohne festen Standort und ohne festes Ensemble heißen. Das Rezept: „Es kann alles passieren“, sagt Schukraft und lächelt. Weidenfeld ergänzt: „Auch Überraschungen, mit denen man nicht rechnet“.
Wolfgang Schukraft forscht nach Alberto Giacomettis letzter Liebe
Weidenfeld und Schukraft kennen sich sehr lange: Schon in den 80er-Jahren war Weidenfeld auf der Herrlinger Bühne die meistbeschäftigte Darstellerin – für die der Theaterleiter Schukraft immer wieder eigens Stücke schrieb. So ist es auch beim aktuellen Projekt, das sich um den Maler, Bildhauer und Grafiker Alberto Giacometti dreht – genauer gesagt um dessen letzte große Liebe. Ein Stück aus der Feder von Schukraft, Weidenfeld zugedacht. Seit anderthalb Jahren arbeitet der Autor an diesem Text: „Mehr noch als Giacometti hat mich die Person seiner letzten Geliebten interessiert“, so Schukraft. „Carolin Tamargo, geborene Yvonne Margueritte Poireaudeau, war eine spannende Person mit einem spannenden Leben. Es war mir von Anfang an klar, dass Marion das spielen soll. Ich habe sie immer darin gesehen“.
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