
Das Universum in einer Bananenschale

Der Kunstverein Ulm zeigt eine Retrospektive des Künstlers Thomas Baumgärtel. In dieser treffen Südfrüchte auf Popkultur – und ungewöhnlich verpackte Gesellschaftskritik
Die auf die Wand gesprayte Banane ist ein Gütesiegel: Seit 1986 würdigt der Künstler Thomas Baumgärtel mit ihr interessante Kunstorte. Seit 2001 gehört auch der Kunstverein Ulm zu den rund 4000 so ausgezeichneten Institutionen. Seit 30 Jahren ist also der „Bananensprayer“ in der Kunstwelt unterwegs. Grund genug für den Kunstverein, den Künstler mit einer Retrospektive zu würdigen: Unter dem Titel „Nichts ist so wie es scheint“ sind bis 19. Juni im Schuhhaussaal Arbeiten Baumgärtels aus den Jahren 1995 bis heute zu sehen.
So läppisch das Symbol der Banane auf den ersten Blick wirkt – spätestens seit Andy Warhols Cover für „The Velvet Underground & Nico“ (1967) ist es fester Bestandteil der Popkultur – so variantenreich verstand es Baumgärtel in den vergangenen Jahrzehnten mit ihm umzugehen. Ob ans Kreuz genagelt, zu einem Paragrafen-Zeichen verbogen oder als Statement gegen die Korruption bei der Fifa zum Fußball umgestaltet: Im Werk des 1960 geborenen Rheinländers passt praktisch das ganze Universum in eine Bananenschale. Der deutschen liebste Frucht wird so zum Vehikel für Gesellschaftskritik, Politik und kunsthistorische Reflexion.
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