Bleiben und Warten
Malerei von Ulrike Gerst und Skulpturen von Silvia Siemes in der Galerie der Stiftung „Pro Arte“
Ulm Mit Silvia Siemes verbindet Ausstellungsmacher Raimund Kast eine besondere Erinnerung: Bei einem sommerlichen Kunstsymposium stattete die Künstlerin bei „glühender Hitze“ ein Bachbett mit Keramikkacheln aus – und engagierte Kast als „Assistenten“. Seither habe er im Hinterkopf gehabt: „Diese Künstlerin müssen wir nach Ulm holen.“ Jetzt ist Silvia Siemes mit ihren Keramikarbeiten in Koppelung mit Malerei von Ulrike Gerst in der Ulmer Galerie der Stiftung „Pro Arte“ im Kornhauskeller zu sehen.
Die mit Engobe, einem farbigen Ton, überzogenen Keramikfiguren der nahe Nürtingen arbeitenden Künstlerin strahlen stille Versonnenheit, Ruhe, aber auch eine abwartende Gespanntheit aus. Bei aller naturalistischen Sinnlichkeit sind es doch keine Porträts, die die Künstlerin zeigt. Die wartenden, manchmal in Anspannung begriffenen Frauenfiguren sind Allegorie und Metapher; ihre Tiefe erlangen sie aus der raffinierten Einfachheit der eingesetzten Mittel, der begrenzten Farbpalette, der verblasst wirkenden Farben, die mitunter eine Reminiszenz an alte Fotografien eröffnet. Tatsächlich blicken die Arbeiten von Silvia Siemes in die Vergangenheit. Sie touchieren das klassische Schönheitsideal, das seit der Antike tradiert ist und sich in Frauenbildnissen beispielsweise eines Tilman Riemenschneider unvergesslich gemacht hat. Siemes’ Figuren – manche zwischen 40 und 60 Zentimeter hoch, andere fast lebensgroß – sind von überzeitlicher Schönheit; eine Schönheit, die aus der glücklichen Symbiose sicheren Ausdrucks, gestalterischer Perfektion und inhaltlicher Direktheit erwächst.
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