Brief an Landrat: Elchinger Asylhelfer schlagen Alarm
Gemeinde nimmt weitere Flüchtlinge auf. Ehrenamtliche befürchten sozialen Unfrieden.
Nach aktuellem Kenntnisstand der Gemeindeverwaltung sollen dort 66 Asylbewerber einziehen. Mit den bereits in Unterelchingen untergebrachten 80 Flüchtlingen würde der 2800 Einwohner große Gemeindeteil dann einen Asylbewerberanteil von rund fünf Prozent der Gesamtbevölkerung erreichen – mehr dürfen es nicht mehr werden, mahnen die Verantwortlichen im Freundeskreis Asyl in dem Brief an Landrat Freudenberger: „Wir sind damit an unsere Kapazitätsgrenzen gelangt.“ Die Helfer sind aber davon überzeugt, dass die Integration „unserer neuen Gäste in einer gemeinsamen Kraftanstrengung“ zusammen mit dem Landkreis, der Gemeinde, der Diakonie und der Hilfe der Elchinger Bürger gelingen kann. „Für die Zukunft haben wir aber große Zweifel, dass dies bei weiterer Unterbringung von Flüchtlingen in der Gemeinde Elchingen und ganz speziell in Unterelchingen noch möglich sein wird.“
Die Verantwortlichen gehen sogar noch einen Schritt weiter: Sie sehen den sozialen Frieden in der Gemeinde gefährdet. „Schon jetzt gibt es erste Anzeichen für fundamentalen Unmut, der sich uns gegenüber in verbalen Ausfällen auf offener Straße ankündigt.“ Einen aggressiven Grundton gab es bereits im November 2013: Damals wurde bekannt, dass in Elchingen die erste Flüchtlingsunterkunft im Landkreis mit 90 Bewohnern eingerichtet wird. Es folgten hitzige Debatten und eine dreistündige Versammlung mit 400 Bürgern, die heute noch allen im Gedächtnis ist. Die Ängste reichten damals von der nächtlichen Ruhestörung über zunehmende Kriminalität über die Sorge um die Sicherheit der Kinder bis hin zur Brandgefahr durch unachtsam kochende Asylbewerber. Als die Flüchtlinge in ihr neues Zuhause auf Zeit zogen, schlug die Stimmung langsam um und Elchingen mauserte sich mehr und mehr zur Vorbildgemeinde für all die Kommunen, die ebenso Asylbewerber aufnehmen mussten. Dem Elchinger Freundeskreis und deren beispielhafter, ehrenamtlicher Arbeit wurden Fernsehbeiträge gewidmet, internationale Medien berichteten darüber und bei den Verantwortlichen klingelten ununterbrochen die Telefone wegen organisatorischer Fragen.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.