Daimler investiert 20 Millionen Euro in Neu-Ulm
Im Industriegebiet entsteht eine Art Riesenwerkstatt für Nutzfahrzeuge. Warum das als Ritterschlag für die Stadt gewertet wird und den Oberbürgermeister innerlich zum Grinsen bringt.
Es ist eine der größten Investitionen in Neu-Ulm seit Langem: Deutlich über 20 Millionen Euro investiert Daimler in den Neubau eines Nutzfahrzeugzentrums in der Emmi-Noether-Straße im Gewerbegebiet nahe der Europastraße. Damit festigt der Standort-Neu-Ulm eine erstaunliche Stellung im Daimler-Konzern. Denn im konzernweitem Wettbewerb setzte sich Ulms bayerische Schwesterstadt gegen Städte wie Stuttgart als Sitz der „Vertriebsdirektion Württemberg“ durch. „Das freut uns riesig“, sagt der Leiter Thomas Witzel. Das sei wie ein Ritterschlag durch Daimler.
Ulm/Neu-Ulm sei in Sachen Nutzfahrzeuge ein Wachstumsmarkt wie kein anderer. Allein 6000 Transporter würden pro Jahr in der Region verkauft, das seien mehr als im Stuttgarter Raum. Aber nicht nur deswegen entschied Neu-Ulm den internen Daimler-Wettstreit als Empfänger für jene 20-Millionen-Euro-Investition für sich: In Stuttgart oder auch München sei es sehr schwierig eine derart große Fläche zu finden. Auf 38000 Quadratmetern, die Daimler von der Stadt Neu-Ulm erwarb, entsteht der neue Betrieb, für den gestern offiziell die ersten Spaten in die Erde gerammt wurden. Einen davon hielt Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg in Händen. Er bezeichnete den gestrigen Donnerstag als einen besonderen Tag. „Auch wenn sie’s nicht sehen: Ich grinse innerlich“, sagte der Rathauschef mit gewohnt trockenen Humor. Er erinnere sich noch gut an seine politischen Anfangsjahre als Stadtrat: Damals sei im Gremium debattiert worden, ob das Areal zwischen Otto-Renner-Straße und Bahnlinie, das einst Landeplatz der Sportflieger gewesen sei, jemals Baugebiet werden könnte. Entgegen aller Einwände der Sportler entschied sich der Rat, ein großes Gewerbegebiet auszuweisen.
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