
Holzheim
Das Fernwärmenetz Holzheim ist in Betrieb

Plus Die Betreiber wollen verschiedene Energiequellen intelligent koppeln. Abgeordneter Georg Nüßlein sieht ein Projekt, das im Landkreis Schule machen kann.
Aus der ursprünglich geplanten großen öffentlichen Feier wurde wegen Corona nichts, doch im kleinen Kreis konnte der Anlass am Sonntag angemessen begangen werden: 25 bereits an das Fernwärmenetz angeschlossene Haushalte können knapp 13 Monate nach dem ersten Spatenstich ab sofort daraus Energie beziehen.
Insgesamt 70 Abnehmer sollen bald vom Fernwärmenetz profitieren
Bis November wollen die Renergiewerke Holzheim als Betreiber insgesamt 70 Abnehmer versorgen, wie Geschäftsführer Heinrich Gärtner bei dieser Gelegenheit mitteilte. Der Leitungsstrang dazu wird momentan in der Schulstraße verlegt. Nach der Jahreswende soll das Netz dann sukzessive ausgebaut werden, um auch südliche und östliche Bereiche des Ortes einzubeziehen.
Gärtner zufolge liegen bereits mehr als 120 Anschlussanträge von Interessenten vor. Auch diese können nach Angaben von Projektleiter Benedikt Sinner noch mit der vorhandenen Kapazität der örtlichen Biogasanlage versorgt werden. Dass die hier bei der Stromerzeugung anfallende Abwärme jetzt sinnvoll genutzt werden könne, bezeichnete Gärtner als wichtigen Aspekt des Projekts.
Nur regionale Ressourcen werden verwendet
„Bislang ist die Wärme ja leider verpufft“, erklärte Geschäftsführer Gärtner, der auch die Muttergesellschaft GP Joule mit Sitz im schwäbischen Buttenwiesen leitet. Aus seiner Sicht ebenfalls nicht unwichtig: „Wir nutzen hier ausschließlich vor Ort verfügbare Ressourcen.“ In der Tat speist sich die Biogasanlage ihren Betreibern Armin Frank und Stefan Schweigart zufolge nur durch die Energiepflanzen Mais und Durchwachsene Silphie sowie die in ihren Höfen anfallende Gülle.
Was längerfristig indes nicht ausreichen dürfte. „Wir freuen uns natürlich über die große Nachfrage“, sagte Gärtner. Ziel sei nun eine „hohe Durchdringung des Gemeindegebietes“. Dazu wolle das auf regenerative Energien spezialisierte Unternehmen verschiedene Möglichkeiten „intelligent koppeln“.
Projekt als Vorbild für den Landkreis
Sinner sprach in diesem Zusammenhang von der Zuschaltung einer Hackschnitzelanlage, denkbar sei aber auch die Nutzung von Wasserstoff. „Der wird künftig eine entscheidende Rolle spielen“, sagte der CSU-Bundestagsabgeordnete Georg Nüßlein in seinem Grußwort. Insbesondere zum Mais sei der schlechten Akzeptanz wegen „eine Alternative nötig“. Unabhängig davon gab sich der Parlamentarier überzeugt: „Das Holzheimer Projekt wird im Landkreis Schule machen.“
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