Der Berblingerturm: Ein wankendes Wahrzeichen
Der Schneider von Ulm scheiterte bei seinem Flug an falschen Berechnungen und bekam dafür viel Spott. Bei einem Denkmal für ihn gibt es erstaunliche Parallelen.
Er soll ja wackeln, das Gefühl des Schwindels vermitteln. Wie beim Fliegen. Doch dass der Berblingerturm schon ins Wanken gerät, bevor er überhaupt errichtet wird, war kein Teil des Konzepts. Seit Mittwoch wird gebaut, erst am Dienstagabend hat der Ulmer Bauausschuss nach einer teils heftig geführten Diskussion entschieden, dass das neue Wahrzeichen der Stadt überhaupt errichtet wird. Denn die Kosten schießen in die Höhe. Bis zu den Feierlichkeiten zum Berblinger-Jubiläum im Mai soll der Turm fertig sein. „Es ist ein ordentlicher Ritt, aber wir werden es schaffen“, versprach Baubürgermeister Tim von Winning in der Sitzung.
Im vergangenen Sommer war die Jury begeistert gewesen vom Vorschlag der beiden Münchner Künstler Johannes Brunner und Raimund Ritz. Der Entwurf sieht einen schräg stehenden und knapp 20 Meter hohen Turm aus gewundenen rot-weißen Stufen vor. Sie erinnern an den Flugapparat des Schneiders von Ulm. Dieser Turm soll betretbar sein und sich bewegen – sodass jeder, der darauf steht, ein Gefühl des Schwindels empfinden kann. Dieses Gefühl dürfte aber nur gelegentlich zu erleben sein. Denn der Turm wird abgesperrt, nur eine Windung soll frei begehbar sein. Die Stadtverwaltung fürchtet, dass beispielsweise Betrunkene in die Donau stürzen könnten. Und: Die Statik erlaubt nur maximal 30 Besucher gleichzeitig. Sonst könnte der Berblingerturm zu stark schwanken und Menschen abwerfen oder selbst Schaden nehmen. Wer also hinauf will, kann das bei Führungen tun.
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