Der Schlüssel in die Vergangenheit

Das Pfuhler Heimatmuseum befindet sich in der Sommerpause – doch ie neue Ausstellung ist bereits in Planung

Pfuhl Mit der geplanten Sonderausstellung „Hinter Schloss und Riegel“ wollen die „Museumsfreunde Pfuhl“ im Ausstellungsjahr 2016/2017 den Besuchern wieder etwas ganz Besonderes bieten. Kürzlich haben Mitglieder des Vereins die Exponate, die seit Jahren im Keller des ehemaligen Heimatmuseums in der Hermann-Köhl-Straße in Neu-Ulm wohl sortiert und verpackt lagern, gesichtet. Denn bereits nach der Sommerpause im September soll die neue Jahresausstellung in der Pfuhler Zweigstelle der städtischen Sammlungen eröffnet werden. Dadurch erlebt die Schlösser-Sammlung ihre Renaissance im Stadtteil Pfuhl – bereits anno 1907 wurde die Sammlung in London in der „Fine Art Society“ (eine der weltweit ältesten Galerien) mit etwa 1500 Exponaten gezeigt.

Woher hat die Stadt Neu-Ulm diese riesengroße Sammlung? Fast märchenhaft hört sich dazu die Geschichte des ehemaligen Eigentümers, Friedrich Geiger, an: 1840 wurde er in Esslingen geboren und gestorben ist Geiger anno 1930 in Neu-Ulm. Nach der Schulzeit studierte er an der bayerischen Artillerie- und Ingenieurschule in München und kam einst zum Festungsbau nach Neu-Ulm. Nachdem er als 37-jähriger Hauptmann durch einen Sturz vom Pferd dienstunfähig geworden war, entdeckte er eine neue Leidenschaft in sich – das Sammeln. Er trug Gemälde Grafiken, Bücher, Möbel, Waffen, Porzellan und eben die Schlösser und Beschläge, Schlüssel und vieles andere mehr zusammen. Zugleich war Geiger über die Grenzen Neu-Ulms hinaus als zuverlässiger Fachmann und Begutachter gefragt – er warb nämlich damals im Neu-Ulmer Adressbuch mit dem Zusatz „Kunst- und Altertumssammlung“, so jedenfalls wird er in der Neu-Ulmer Chronik beschrieben.

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