
Der Wasserturm im Wiley ist ein Stück Neu-Ulmer Zeitgeschichte. Deshalb ist die Stadt in der Pflicht.
Besonders schön ist er ja nicht. Und er wird stets im Schatten seines älteren Pendants im Kollmannspark stehen, obwohl er immerhin 38 Meter hoch ist: der Wasserturm im Wiley. Doch das längst stillgelegte Stahlbetongebilde ist ein Stück Neu-Ulmer Zeitgeschichte. Es erinnert an die 40-jährige Präsenz der US-Armee, die die Stadt maßgeblich geprägt hat. Wo die amerikanischen Soldaten und ihre Familien früher lebten, entstand ein neuer Stadtteil, das Wiley. Dort ist der rot-weiß karierte Turm zum Wahrzeichen geworden.
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Als solches muss das Bauwerk erhalten bleiben, auch wenn es nicht denkmalgeschützt ist und sämtliche Versuche, eine alternative Nutzung zu finden, fehlgeschlagen sind. Ein Restaurant mit Aussichtsplattform, das klang vor einigen Jahren verlockend – war aber schlicht nicht finanzier- und umsetzbar. Also bleibt nur, den Hochbehälter in Schuss zu halten und dafür zu sorgen, dass er nicht irgendwann umkippt oder abgerissen werden muss. Und das mit möglichst überschaubaren Mitteln.
Das Maxl-Bräu ist schon weg, das Barfüßer-Gebäude folgt bald
Erinnerungsträchtige Gebäude sind wichtig für eine Stadt, auch wenn sie nicht im klassischen Sinne schön sind. Das Maxl-Bräu in Pfuhl ist bereits weg, das frühere Donau-Kasino („Barfüßer“) wird bald folgen. Der Wiley-Wasserturm muss stehen bleiben.
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