Die Bestie vom KZ Oberer Kuhberg
Ulm Eine Bestie in Uniform und zugleich ein liebevoller Familienvater - so wird Hermann Eberle im Sammelband "Täter, Helfer, Trittbrettfahrer. NS-Belastete von der Ostalb" beschrieben. Der Nationalsozialist war unter anderem stellvertretender Kommandant des KZ Oberer Kuhberg in Ulm.
27 Seiten des Buches widmet der Autor Hermann Wenz diesem gelernten Flaschner, der sich 1949 während einer Verhandlung im Entnazifizierungsverfahren in Schorndorf das Leben nahm. Der 41-jährige ehemalige SS-Scherge galt als Hauptschuldiger und wurde mit unvorstellbaren Zeugenaussagen von KZ-Insassen konfrontiert. Während des Verfahrens in der Stadthalle versuchten ehemalige Häftlinge aus der Zuschauermenge, gegen Eberle tätlich zu werden, was Polizeibeamte verhinderten. Zwei Zeugen schilderten, wie er einem russischen Kriegsgefangenen, ein Arzt, 21 Tage weder Speis noch Trank verabreichen ließ, bis dieser in seiner Zelle elendig zugrunde ging.
Mit 22 trat der gebürtige Gerstetter in die SA und NSDAP ein und machte eine Karriere als KZ-Aufseher. Bereits im Dezember 1933 wurden Häftlinge vom Schutzhaftlager Heuberg nach Ulm verlegt. Fortan mussten sie in den unterirdischen Kasematten des Ulmer Forts Oberer Kuhberg ihr Leben fristen. Unter anderem war hier der spätere SPD-Parteivorsitzende Kurt Schumacher untergebracht. Eberle herrschte im KZ als stellvertretender Kommandant "brutal, willkürlich und gefühllos", wie ihn Gefangene später im Zeugenstand schilderten. Wenn er einige Zeit mit seiner Ulmer Frau und seinen zwei Kindern verbringen konnte, habe er "richtig nett und ausgesprochen gutmütig sein können".
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