Die Botschaft des Donaufests bleibt aktuell
In Europa ist derzeit vom Geist der Verständigung nicht viel zu spüren. Umso wichtiger sind Veranstaltungen wie das Donaufest.
Angesichts des Asylstreits in der Union könnte man es fast vergessen: Erfolgreiche Politik entsteht fast immer aus Kooperation. Das Internationale Donaufest, das gerade in Ulm und Neu-Ulm eröffnet wurde, entstand einst als Signal für die europäische Einigung, die nach dem Westen, Norden und Süden des Kontinents auch den Südosten, also den Donauraum, erfassen sollte. Heute ist die Einigung zwar politisch weitgehend vollzogen, aber die Nachbarn sind sich fremd geworden. Auf dem Balkan, wo noch in den 90er-Jahren Kriege wüteten, blüht wieder der Nationalismus und auch in Österreich und Bayern spricht man inzwischen lieber über Zäune und Grenztruppen als über das Miteinander der Kulturen.
Vielleicht ist es angesichts der internationalen Krisen naiv, von Frieden und Freundschaft zu träumen, aber das grassierende Gefasel vom Untergang des Abendlandes ist sicher keine Alternative dazu. Das Donaufest ist ein guter Anlass, das Positive zu sehen, auch wenn in Ulm und Neu-Ulm keine politischen Weichen gestellt werden. Es ist eine Erinnerung daran, dass die Menschen mehr verbindet, als sie trennt. Dass sich die Leute an der Donau „nur“ zum Essen, Trinken, Musikhören und Feiern treffen, statt zum Diskutieren, ist kein Nachteil. Gerne wird im Umfeld des Donaufestes der Franzose Jean Monnet, einer der Wegbereiter der EU, zitiert. Der soll gesagt haben: „Wenn ich nochmals mit dem Aufbau Europas beginnen könnte, dann würde ich mit der Kultur beginnen.“
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