Die Illusion der guten Tat
Michael Sommers „Refugium“ entlarvt im Podium des Theaters Ulm den Zynismus der europäischen Flüchtlingspolitik.
Es klingt nach Gutmenschentum: eine Firma, die anders als übliche Schlepperbanden Flüchtlinge geordnet und sicher nach Europa bringt – und jeder, der für seine Flucht aus einem Land bezahlt, finanziert die Rettung eines mittellosen Flüchtlings mit. Das im Podium des Theaters Ulm uraufgeführte Stück „Refugium“ entlarvt die Schwierigkeit auch gut gemeinter Hilfsansätze: Wer bestimmt, wem geholfen wird und wem nicht? Die Auswahl derer, die überleben dürfen, kann nie „gerecht“ sein. Die sich selbst Überlassenen verkehren die Idee der Rettung in eine tödliche Waffe gegen die Helfer.
Michael Sommer, bis zum Ende der vergangenen Spielzeit leitender Schauspieldramaturg in Ulm, ist Autor und Regisseur von „Refugium“, das er „Stückentwicklung“ nennt. Fast brechtisch ist sein Ansatz, Teile der Handlung von Schauspielern darstellen zu lassen, andere Textteile verfremdend als Fließtext quasi „aufsagen“ zu lassen. Das Bühnenbild besteht aus etwa 50 leeren Wasserkanistern.
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