Die amüsante Seite der ernsten Musik
Bei Weißenhorn Klassik beweist Esther Kretzinger, dass einige Komponisten viel Humor besaßen.
Jacques Offenbachs größter Fürsprecher war Karl Kraus – der wortmächtige Dichter setzte sich mit Konzertlesungen für den Komponisten von „Hoffmanns Erzählungen“ ein. Wie Offenbach die Fürsprache durch den scharfzüngigen Wiener empfand, lässt sich nur mutmaßen, ebenso, wie man nicht wissen kann, was Offenbach über die nach seinem Tod geborenen Kollegen Jaques Ibert oder Dmitri Schostakowitsch zu sagen hätte. Zumindest in der Einführung zum „Weißenhorn Klassik“-Konzert „Ich habe einen Sch-wps“ im Fuggerschloss ließ Ulrich Scheinhammer-Schmid hellseherisch Offenbach aus der Unterwelt sprechen und sich als „Kölscher Jung“ vorstellen, der vom Rhein an die Seine zog, um der bekannteste Operettenkomponist zu werden.
Augenzwinkern war natürlich auch beim Konzert mit humoristischen Liedern von Offenbach, Schostakowitsch und Ibert angesagt. Offenbach mit Vertonungen der Lafontaine-Fabeln (etwa „Der Rabe und der Fuchs“) – kurzweilig. Schostakowitsch mit scharfer Satire („Bilder aus der Vergangenheit“) und Ibert mit einem hinreißend eklektizistischen Mix aus Impressionismus und Moderne. Die Werkauswahl stimmte, die Kontraste passten und das Format des klassischen „Liederabends“ war bei Esther Kretzinger und Antons Anissegos am Flügel in allerbesten Händen. Mit heller, klarer Stimme legte Kretzinger die im Ton ganz der Romantik verhafteten Offenbach-Lieder an, der schwärmerische Ton der Komposition war stets hörbar, aber auch wohltuend eingegrenzt. Mit klarer Vokalfärbung gelang großer lyrischer Gesang. Das titelgebende Lied „Ich habe einen Sch-wps“ von Offenbach servierte die Sängerin und mit komödiantischer Verve.
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