Die starke Stimme der Lyrik
Nora Gomringer ist die wohl wichtigste deutsche Dichterin ihrer Generation – und trotzdem ein Querkopf. Warum ihr Auftritt in Ulm mehr als eine Lesung ist
Mit ihrem Berufsziel konnte Nora Gomringer in ihrer Familie niemanden schocken. „Na und, dann schreib doch einfach!“, habe ihr Vater auf ihren Wunsch, zu schreiben reagiert, erzählt sie. Der Vater, das ist Eugen Gomringer, Begründer der Konkreten Poesie und in den Anfangsjahren der Hochschule für Gestaltung Ulm Sekretär ihres Mitbegründers Max Bill und noch viele Jahre danach gern gesehener Gast in der Münsterstadt. Tochter Nora, 1980 geboren, erinnert sich gerne an diese Familienausflüge, vor allem an die Übernachtungen im Mövenpick-Hotel. Nun hat sie es mal wieder alleine nach Ulm geschafft: Im Rahmen der „Literaturwoche Donau“ stellte sie im voll besetzten Saal der Museumsgesellschaft Texte aus den vergangenen Jahren vor.
Bei ihrem vorherigen Gastspiel 2011 in Ulm galt Gomringer noch als Poetry-Slammerin. Inzwischen ist sie die lyrische Stimme ihrer Generation. Und nicht nur das: 2015 gewann sie sogar den Klagenfurter Bachmann-Wettbewerb mit ihrem Prosatext „Recherche“. Trotzdem, so erklärt sie im Eingangsgespräch mit Literaturwochen-Mitorganisator Florian L. Arnold, sei sie immer noch „seltsam für den Betrieb“. Weil sie so viel Leben in ihre Texte packt, öfter mit Musikern zusammenarbeitet (in der Museumsgesellschaft wird sie von Gitarrist Ayhan Coskun begleitet) und auch sonst keine außerliterarische Inspiration scheut.
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