Die vergessene Kirche
Das Gotteshaus der katholisch-apostolischen Gemeinde am Alten Friedhof gehört zu den unbekanntesten Denkmälern Ulms. Dabei hätte der Bau höchste Beachtung verdient.
Zwei große Kirchen begrenzen den alten Ulmer Friedhof: im Süden die Georgskirche, 1902 bis 1904 im neugotischen Stil erbaut, im Norden die Pauluskirche, wenige Jahre später als eine der ersten Betonkirchen überhaupt von Theodor Fischer im Jugendstil errichtet. Der aufmerksame Spaziergänger aber bemerkt – außer der im 19. Jahrhundert erbauten kleinen Friedhofskapelle – noch einen dritten markanten Sakralbau am Rand des Friedhofs, der praktisch immer verschlossen ist und äußerlich völlig unscheinbar wirkt: Dieses Gotteshaus der katholisch-apostolischen Gemeinde, das im Südosten an den Gottesacker angrenzt, ist jedoch ein Meilenstein der Architekturgeschichte, geschaffen von Theodor Veil, dem Büroleiter des bedeutenden Düsseldorfer Architekten Peter Behrens.
Das Ensemble aus Sakralbauten am Rand des Alten Friedhofs ist ein außergewöhnlicher Spiegel der Entwicklung vom Historismus zur Vormoderne auf engstem Raum, und die in Ulm weitgehend unbekannte Kirche der katholisch-apostolischen Gemeinde stellt unter den dreien den weitesten Vorgriff in die Moderne dar. Sie markiert in ihrer grafisch strengen Ausrichtung bereits die Abkehr von der Formensprache des Jugendstils, der eigentlich erst mit dem Ersten Weltkrieg endete.
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