Drei gewinnt: Neues Album der Band Die Taucher
Sie haben jetzt ihr drittes Album aufgenommen und sich wieder mal nicht an frühere Beteuerungen gehalten. Irgendwie ist alles wie damals – oder doch nicht?
Natürlich darf man ihnen eigentlich nichts glauben. Vor knapp zwei Jahren noch behaupteten Die Taucher, ihr Auftritt beim Jubiläum der Bellenberger Kult-Kneipe „Traube“ sei eine einmalige Sache: Wiedervereinigung nach drei Jahrzehnten, noch mal groß auf die Kacke hauen und dann wieder abtauchen. Das Konzert im Zentrum von Bellenberg vor Tausenden von Besuchern war ein Triumph – und das mit dem „einmalig“ war sofort vergessen. Jetzt tun die Taucher doch das, was sie angeblich nicht wollten, sie rocken Klubs und kleinere Hallen – und jetzt haben sie in den vergangenen Wochen tatsächlich noch ein neues Album aufgenommen, ihr mittlerweile drittes.
Pfaffenhofen an einem warmen Sommerabend. Während draußen im Biergarten des Fiddler’s Green die Gäste laue Luft und kühles Bier genießen, lümmelt Elmar Kaufer auf dem Sofa im Abhörraum des benachbarten „Red“-Tonstudios und lauscht, was sein Gitarrist Winnie Stüer da gerade an Chorstimmen einsingt. „Passt“. Ist ja auch nicht allzu schwer, denn für musikalisches Feingefühl ist die Band nicht bekannt. Was da aus den Boxen dringt, klingt irgendwie so, als hätte die Band die vergangenen Jahrzehnte in einer abgeschotteten Höhle am Nordpol verbracht und dementsprechend nichts mitbekommen von den Entwicklungen in der Rockmusik. Gut so, deshalb tönen die neuen Stücke wie die alten, allerdings besser gespielt. Drum sagt Elmar Kaufer: „Das ist das Gleiche wie damals, nur anders.“ Bandkumpel Winnie Stüer formuliert es so: „Die Lieder sind anders – nämlich unterschiedlich lang.“ So ist das halt, wenn man von den Tauchern eine vernünftige Antwort auf eine ganz normale Frage haben will. Ähnliches bekommt man zu hören, wenn man wissen will, ob es heutzutage überhaupt noch Sinn macht, eine Platte zu produzieren, denn das neue Album wird sowohl auf CD gebrannt als auch in Vinyl gepresst: „Einen Spotify-Download kann man sich nicht ins Regal stellen“, und, wie Bassist Pete Ehm ergänzt: „Auf ein Handy kann man schlecht ein Autogramm schreiben.“ Und überhaupt stelle das Album nur einen weiteren Schritt in Richtung Weltherrschaft dar, wie Sänger Elmar Kaufer beteuert. An der arbeitet er seit 30 Jahren – mit bekanntem Ergebnis.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.