Einsteins Geige ist zu teuer für Ulm
Gemeinderat unterliegt bei einer Auktion in New York. Die Jagd nach Erinnerungstücken soll weitergehen
Eine Geige Albert Einsteins erzielte am Freitag bei einer Auktion in New York einen Rekordpreis: Das Fünffache des Schätzpreises wurde von einem anonymen Bieter bezahlt. Ulm war - vertreten durch Gemeinderat Hans-Walter Roth, der von der Kulturabteilung und von Spendern beauftragt worden war – unter den Bietern, doch Roth hatte eine klare Grenze, und die lag bei 250000 Euro. Die Geige, die 1933 von Oscar Steger gearbeitet worden war und die Einstein nach seiner Ankunft am Princeton Institut übergeben worden war, erbrachte 516000 Dollar – hinzu kommt noch der Aufschlag des Versteigerers, des Auktionshauses Bonhams. Die Geige trägt die Widmung „Made for the Worlds[sic] Greatest Scientist Profesior[sic] Albert Einstein By Oscar H. Steger, Feb 1933 / Harrisburg, PA.“
Als Einstein als Sechsjähriger mit dem Geigenspiel begann – das für ihn lebenswichtig wurde und das er bis kurz vor seinem Tod ausübte – lebte er nicht mehr in Ulm. Im Lauf seines Lebens besaß Einstein mehrere Violinen, und er soll zeitlebens nie eine Reise gemacht haben ohne eine Violine im Gepäck. Auch wenn es sich bei der jetzt versteigerten Geige aus Einsteins Besitz nicht um das Instrument handeln kann, auf dem der kleine Albert das Geigenspiel lernte – Ulm hätte das Instrument gerne gehabt, hat man doch etwas an Einstein gut zu machen, wie Hans-Walter Roth erklärt. Die Initiative, Geld zu sammeln und zu bieten, kam von Sabine Gum, der in Ehingen lebenden Vizepräsidentin von Soroptimist International Ulm. Ulms Kulturbürgermeisterin Iris Mann zeigte sich glücklich, dass innerhalb kurzer Zeit nach Bekanntwerden der Tatsache, dass eine Geige Albert Einsteins versteigert werde, ein so hoher Spendenbetrag zur Verfügung gestellt werden konnte. Warum er bei der Versteigerung nicht höher bot, erklärt Roth so: „Wir haben eine Verpflichtung gegenüber Einstein, aber wir haben auch die Verpflichtung, sorgsam mit dem Geld der Bürger umzugehen.“
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