Elchinger Epitaph: Ein Lebenslauf, in Stein gemeißelt
Eine Gedenktafel erinnert an das Wirken des Pfarrers Johann Baptist Lang in Unterelchingen und an die Wirren des 18. Jahrhunderts.
Mit der Aufforderung, für die ewige Ruhe des Verstorbenen zu beten, schließt die ausführliche theologische Ehrerbietung, welche Hochwürden Pfarrer Johann Baptist Lang zuteil wurde. Wir befinden uns im Jahr 1742, genauer: am 8. Dezember. Nach einem langen Gelehrten- und Seelsorgerleben schließt der Unterelchinger Geistliche für immer die Augen. In seine Amtszeit fällt der Umbau der örtlichen Pfarrkirche, die für die nächsten Jahrhunderte im Inneren ihr typisches barockes Antlitz prachtvoll darbieten soll. Ein Epitaph, also eine Gedenktafel, liefert eine ehrerbietende Lebensbeschreibung des Kirchenmanns. Die Tafel ist seit Allerheiligen an der Außenmauer der Leichenhalle der Unterelchinger Kirche zu sehen.
So war der Todestag des Pfarrers Lang gleichzeitig der Beginn jener Memoria genannten Erinnerungskultur, welche nicht nur dem Andenken des Verblichenen gewidmet sein sollte. Natürlich forderten die Überlebenden im Namen der Verstorbenen Fürsprache ein, Gebete und Messen. Gleichzeitig erinnern die Inschriften den Betrachter jedoch an die eigene Vergänglichkeit: memento mori – gedenke, dass du sterben wirst. In einer Zeit, als Tod Elend und existenzielle Unsicherheit zur Tagesordnung gehörten, wahrlich ein nahe liegender Gedanke: Die Pest wütet im Land, das gemeine Volk wird mal mehr, mal weniger ausgebeutet. Auf der anderen Seite jedoch ein heller Lichtschein am Horizont: Die ersten Boten einer Geisteshaltung, die sich in den nächsten Jahren zur mentalen Revolution, zur Aufklärung steigern wird. Alles wird auf den Kopf gestellt: Gott, die Geistlichkeit, der Adel, alles!
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.