Fasan und Rebhuhn in Gefahr
Ein dramatischer Einbruch von Niederwildarten ist im Kreis zu beobachten. Auch die enorme Vermehrung von Wildschweinen ist bei der Ulmer Jagd- und Fischereimesse Thema.
Auf der Jagd- und Fischereimesse in Ulm werden kleine Tütchen verteilt. „Blühbrache Vielfalt“ steht darauf. Darin sind Samen, die die Basis für einen Lebensraum von Rebhuhn, Fasan, Feldhase und Co schaffen sollen. Von einem „dramatischen Einbruch“ dieser Niederwildarten spricht nämlich Jürgen Vocke, der Präsident des bayerischen Jagdverbands bei der Eröffnung der Veranstaltung. Die Situation im Landkreis ist nicht anders, wie Christian Liebsch, Kreisjägermeister, schildert. Fasane etwa, gebe es nur noch in zwei bis drei der gut 100 Jagdreviere im Kreis Neu-Ulm. Das letzte Rückzugsgebiet des farbenfrohen Bewohners der landwirtschaftlichen Kulturlandschaft sei das Obenhauser Ried bei Illertissen. Auch Rebhühner und Feldhasen seien im Vergleich zu früher äußerst selten. Grund für den Rückgang sei das Auslaufen geförderter Blühflächenprogramme. Eine „Allianz für Niederwild“ in der sich verschiedene Akteure wie der Bund Naturschutz und der baden-württembergische Landesjagdverband zusammengeschlossen haben, will das ändern: Landwirte sollen gefördert werden, um auf Brachflächen durch spezielle Aussaat wieder Lebensräume für Niederwild zu schaffen.
Mehr als genug Lebensraum hat hingegen das Schwarzwild. Kreisjägermeister Liebsch schätzt, dass die Anzahl der einzelnen Wildschweine, die nur die Wälder im Landkreis Neu-Ulm streifen, um die 1500 Exemplare schwankt. Würden die bis zu 200 Kilo schweren Tiere nicht bejagt, würde sich die Zahl jedes Jahr verdreifachen. Der Grund: Mittlerweile paarten sich Wildschweine fast das ganze Jahr. Durch die milden Winter und das verbesserte Nahrungsangebot durch ein Mehr an Eichen, Buchen und Mais seien weibliche Frischlinge bereits nach wenigen Monaten selbst geschlechtsreif. Eine Zahl macht klar, wie sehr sich die Bedingungen für Schwarzwildrotten verbessert haben: In den 80er Jahren wurden im Kreis Neu-Ulm jährlich so um die zehn bis 15 Wildschweine erlegt. In der vergangenen Jagdsaison seien es 525 Exemplare gewesen. In der noch bis März dauernden aktuellen Jagdperiode werden es noch mehr, so Liebsch. Und trotzdem würde die Population sich vergrößern.
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