
Fesselnd höchstens bis zur Pause

„Der große Marsch“ von Wolfram Lotz hat teilweise durchaus Witz. Doch mit zunehmender Dauer quält sich die Aufführung im Theater Ulm dahin.
Im dritten Teil der fiktiven Theaterszenen, die der Jungdramatiker Wolfram Lotz für seinen 2011 uraufgeführten Erstling „Der große Marsch“ schuf, bleiben die Zuschauerränge leer. Anders in der Realität bei der ausverkauften Premiere im Podium des Theaters Ulm: Das Publikum blieb, Fanny Brunner aber hätte diesen dritten Teil getrost weglassen können. Nach der Pause quält sich die Aufführung dahin. Das ist vielleicht Absicht, denn Wolfram Lotz verlangt, dass keiner der drei Teile von „Der große Marsch“ verändert oder umgestellt werden darf, und beackert in diesem dritten Teil das klassische antike Theater.
Die Fragestellung nach intellektueller Deutungshoheit, die am Publikum vorbei geht, trägt nicht einen ganzen Theaterabend. Die beiden ersten Teile könnten eine gelungene Parodie auf zeitgenössisches Theater und seine Akteure sein, der dritte Teil wird im Rückgriff auf die Antike nur noch langweilig. Drei Mal muss Raphael Westermeier (in den Rollen Prometheus/Jungdramatiker Lotz) die 50 Nereiden aufzählen. Das ist zwar eine ziemlich gute Leistung, aber relativ sinnfrei.
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