Schwerer Schlag gegen die Doping-Szene
Von Bernd Kramlinger
Der Neu-Ulmer Kripo ist gestern ein schwerer Schlag gegen die Doping-Szene im Bodybuilder-Milieu im Großraum Neu-Ulm und Günzburg gelungen: Beamte aus Neu-Ulm und anderer Polizeidienststellen durchsuchten im Beisein von 13 Staatsanwälten am Donnerstagmorgen 26 Privatwohnungen in den Landkreisen Neu-Ulm und Günzburg sowie in benachbarten württembergischen Kreisen und in der Nähe von Frankfurt am Main. Schwerpunkt dabei waren die Kreise Neu-Ulm und Günzburg, in denen 17 „Objekte“ von der Polizei gefilzt wurden. Bei der Großaktion, bei der über 100 Polizisten sowie eine Reihe von Diensthunden im Einsatz waren, wurde in erster Linie Unmengen von Medikamenten zum Muskelaufbau (Anbolika), Wachstumshormone sowie Potenzmittel gefunden. Fünf Männer im Alter zwischen 29 und 46 Jahren wurden wegen des Verdachts der illegalen Herstellung und des Vertriebs von Anabolika festgenommen und noch am Donnerstag dem Haftrichter vorgeführt. Die mutmaßlich illegal produzierten Präparate, die sich vor allem in Bodybuilder-Kreisen großer Beliebtheit erfreuen, stammen nach bisherigen Erkenntnissen der Kriminalpolizei Neu-Ulm mit gewisser Sicherheit aus einem Labor, das ein 29 Jahre alter Mann in seiner Wohnung in einem Ort im Landkreis Neu-Ulm betrieben hat. Dort entdeckten die Fahnder neben Grundstoffen zur Herstellung von Anabolika zudem auch Sprengstoff, den der Mann, der als Hauptverdächtiger gilt, wohl eigenhändig zusammengerührt hat. Da dieser „selbstlaborierte“ Sprengstoff laut Polizei „extrem handhabungsunsicher“ war, wurde er gestern Vormittag auf einer Wiese nahe des Wohnorts des 29-Jährigen kontrolliert in die Luft gejagt. Bei der Durchsuchungsaktion machten die Polizisten noch einen weiteren Beifang: In der Wohnung eines Baden-Württembergers wurden unerwartet auch noch Waffen und Muntion gefunden.
Dem gestrigen Einsatz waren langwierige Ermittlungen der Kriminalpolzei Neu-Ulm vorausgegangen, bei der dazu eine eigene Arbeitsgruppe mit dem sinnigen Namen „Fit“ ins Leben gerufen worden war. Die Federführung lag bei der Staatsanwaltschaft München I, die sich schwerpunktmäßig mit Dopingdelikten befasst. Die sichergestellten Medikamente werden jetzt von Chemikern des bayerischen Landeskriminalamts untersucht. Zudem werden Finanzermittler der Kriminalpolizeiinspektion für zentrale Aufgaben des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West die Bankkonten der Verdächtigen durchleuchten – vor allem, um bei einer eventuellen Verurteilung den illegal erzielten Reibach abschöpfen zu können.
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