Gegen die Zeit der lauten und einfachen Antworten
Der frühere Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin referiert in Roggenburg über eine Welt im Ungleichgewicht
Was sagen die Skulpturen Michael Danners über das Funktionieren der Gesellschaft in ihrem inneren und äußeren Dialog aus? Diese Thematik führte wie ein roter Faden durch die vom Kloster Roggenburg zusammen mit der IHK Neu-Ulm initiierte Veranstaltung. Die im Prälatentrakt gezeigten Werke boten den Anlass zu einer philosophisch-ökologisch-psychologisch-ökonomischen Bestandsaufnahme der gegenwärtigen Weltsituation.
Der Münchner Philosophieprofessor und ehemalige Kulturstaatsminister Julian Nida-Rümelin lieferte mit einem Vortrag über „Humanismus als Antwort auf die Unordnung der Welt“ den Einstieg in einen fachgebietsübergreifenden Diskurs. Dabei stand der Begriff der Menschenwürde im Fokus, welcher zwar in Artikel 1 des Grundgesetztes verankert ist, im täglichen Umgang jedoch oft wenig beachtet wird. Dabei seien die Grundlagen dieser Würde sehr alt, wie Nida-Rümelin darlegte. Bereits die griechischen Stoiker billigten sie jedem Menschen zu, obwohl damals eine Sklavenhalterkultur vorherrschte. In der philosophischen Schule der Stoa sei auch die Ansicht verankert, in Einklang zu leben und das Göttliche (was immer der Einzelne sich darunter vorstellen mag) als Ordnung der Natur als Ganzes zu betrachten. Heute drohen Gefahren durch Missachtung dieser Grundsätze, was sich nicht zuletzt durch eine mit demokratischen Werten unvereinbare Rhetorik zeige, so Nida-Rümelin weiter. Eine Erosion der Werte und Zynismus würden salonfähig und die zu beobachtende antihumanistische Propaganda mache selbst vor der Politik nicht halt, was derzeit an allen Ecken und Enden beobachtet werden könne. Die Welt sei dabei, aus dem Gleichgewicht zu geraten.
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