Geplantes Bordell in Neu-Ulm erregt die Gemüter
Plus In einem Bürogebäude in Neu-Ulm sollen künftig Prostituierte arbeiten. Nachbarn sind empört – doch ob die Stadt die Rotlicht-Pläne durchkreuzen kann, ist fraglich.
Ein Bauvorhaben der pikanten Art bringt Anwohner in der Boschstraße in Neu-Ulm auf die Barrikaden – und den zuständigen Ausschuss für Hochbau und Bauordnung ins Schwitzen. Ein Hauseigentümer hat eine Nutzungsänderung von einem Büro- und Schulungsbereich eines Gebäudes zu einer „gewerblichen Zimmervermietung für erotische Dienstleistung“ beantragt. Zehn Frauen sollen dort künftig im Erdgeschoss und im Keller als Prostituierte arbeiten. Und das offenbar schon recht bald. Die Bordellbetreiber, die derzeit ein Etablissement in der Industriestraße führen, kündigen auf ihrer Homepage jedenfalls bereits jetzt an: „Liebe Gäste: ca. Ende Januar ziehen wir um... Wohin? In die Boschstraße in Neu-Ulm!“ Und weiter: „Ab da darfst Du uns in wunderschönen neuen, edlen Räumlichkeiten besuchen.“ Doch da waren die Geschäftsleute wohl etwas vorschnell. Die Neu-Ulmer Stadträte wollen bei der Sache nämlich ein Wörtchen mitreden – und haben die Entscheidung erst mal auf die nächste Sitzung in vier Wochen vertagt.
Die Ratiopharm-Arena ist in der Nähe – und die Montessori-Schule
Das Haus, um das es geht, befindet sich im Gewerbegebiet westlich der Memminger Straße. Ein dreistöckiges Gebäude, in der Nachbarschaft Kfz-Betriebe, eine Spielhalle, mehrere Wohnungen. Das Orange-Hotel ist ganz in der Nähe, ebenso das Friseur-Museum und auf der anderen Seite der Europastraße die Ratiopharm-Arena. Aber nicht nur die: „Vorne ist die Montessori-Schule, mit direkter Sichtweise zu dem Haus“, sagte ein Anlieger unserer Redaktion. „50 Meter weiter fangen die Kleingärten an. Dort gibt es einen Spielplatz, deshalb gehen dort viele Familien mit kleinen Kindern hin. Die laufen da alle vorbei.“ Eine Anliegerin stört sich an der Tatsache, dass überhaupt ein neues Bordell in Neu-Ulm aufmachen soll: „Da sind Frauen, die ausgebeutet werden. Das ist Unrecht.“ Ein Unternehmer, der seinen Betrieb direkt neben dem künftigen Bordell hat, zieht in Erwägung, wegzuziehen, sollte der Puff tatsächlich den Betrieb aufnehmen.
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