Gute Nacht, Ophelia
Ulm Auf diese Premiere hat Dramaturg Michael Sommer das Publikum durch seinen informativen Hamlet-Marathon in der Podiumsbar von langer Hand vorbereitet. Kurz vor 23 Uhr im Großen Haus: viel Beifall für eine Klassikertragödie, die endlich mal ohne knöcheltiefes Wasserwaten oder schräge Psychodreher über die Bühne gegangen ist.
Hamlet ist ein Krimi und Hamlet ist ein Familiendrama. Regisseur Stephan Suschke zieht dabei alle Register modernen Sprechtheaters - und packt in der kürzeren zweiten Spielhälfte noch das kabarettistische Kunststück eines Totengräberplausches (Ulla Willick auf Kölsch, Sibylle Schleicher auf Wienerisch) und raumgreifendes Action-Theater in der Duellszene zwischen Hamlet (Volkram Zschiesche) und Laertes (Antonio Lallo) mit rein.
Ein Schwank ist kein Klamauk, und Action ist ein belebendes Element, das in Suschkes großartiger Shakespeare-Inszenierung ziemlich schlüssig bleibt. "Ich bin in Wahrheit nicht verrückt, verrückt ist, was ich tue", reflektiert sich der zwischen Mutterliebe und Abscheu aufgeriebene Hamlet, als er mit gezücktem Degen auf Gertrude losging, diese um Hilferufe ausstößt, Hamlet auf das Echo aus dem Gitterschacht einsticht und dabei zufällig den Lauscher Polonius tödlich erwischt.
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