Häusliche Gewalt im Corona-Lockdown: So ist die Lage im Landkreis Neu-Ulm
Plus Die Ausgangsbeschränkungen sind für Opfer häuslicher Gewalt oft ausweglose Situationen. Trotzdem werden phasenweise nur wenige Fälle bei der Polizei gemeldet. Wie es im Neu-Ulmer Frauenhaus aussieht.
Der coronabedingte Shutdown mit Ausgangs- und Kontaktbeschränkungen trifft jeden Menschen empfindlich. Doch besonders schlimm ist es für Opfer häuslicher Gewalt – denn auch oder besonders jetzt nimmt die Anzahl der Fälle nicht ab.
Trotzdem melden sich während der aktuellen Ausgangsbeschränkungen weniger Betroffene bei der Polizei als zuvor, wie Petra Tebel, Beauftragte für Kriminalitätsopfer im Polizeipräsidium Schwaben Süd/West, sagt. Sie kennt das schon aus dem ersten Lockdown. Erst im Nachgang hätten sich viele Opfer häuslicher Gewalt gemeldet. So habe es im Landkreis Neu-Ulm noch im März 40 Anzeigen gegeben, im April waren es 32, im Mai 36. „Während der Beschränkungen ist es für die Betroffenen am schlimmsten. Sie stehen unter stärkerer Kontrolle, haben oft auch die Kinder und den Aggressor selbst ständig um sich und trauen sich dann nicht, die Polizei zu verständigen.“
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