Hochkarätiger Frauenbesuch fürs Museum Ulm
Spätgotische Figuren kommen als Leihgabe ins Museum Ulm. Sie stammen von einem Meister, der in der Münsterbauhütte arbeitete.
Das Museum Ulm freut sich über zwei neue Leihgaben für seine Alte Sammlung: Weil in ihren Heimatkirchen zurzeit gebaut wird, durften zwei Skulpturen aus Orsenhausen und aus Blaustein-Ehrenstein in die Münsterstadt reisen. Hier werden sie für einige Monate zusammen mit den Werken der Ulmer Spätgotik im Kiechelhaus zu sehen sein.
Die um 1420 entstandene Madonnenfigur aus der katholischen Pfarrkirche Maria Unbefleckte Empfängnis in Orsenhausen (Gemeinde Schwendi, Landkreis Biberach) gilt als Werk eines Bildhauers, der in Ulmer Quellen unter dem Namen „Meister Hartmann“ auftaucht. Zunächst arbeitete er in der Münsterbauhütte, machte sich dann aber mit einer eigenen Werkstatt selbstständig. Hartmanns Skulpturen sind mit ihren üppigen, dekorativen Faltenkaskaden noch ganz dem um 1400 in Europa vorherrschenden „Weichen Stil“ verpflichtet. Erst sein bekannterer Zeitgenosse Hans Multscher führte mit seinen realistischeren Werken eine neue Skulpturenauffassung in die Ulmer Kunst ein.
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