Im Kloster Wiblingen lässt sich pflegen lernen wie bei Harry Potter
Die Akademie für Gesundheitsberufe wurde vor 100 Jahren gegründet und gilt als Erfolgsgeschichte.
Vor 100 Jahren: Der Erste Weltkrieg war zu Ende, Frauen hatten sich das Wahlrecht erkämpft und Staubsauger waren ein Luxusartikel und so groß wie zwei Waschmaschinen. Und in Ulm wurde die Krankenpflegeschule eröffnet. Ein Jahrhundert später gibt es die noch immer, was nun im ehemaligen Kloster in Wiblingen gefeiert wurde – auf dem schönsten Gesundheitscampus in Deutschland, wie der Direktor der Akademie, Professor Dr. Karl-Heinz Tomaschko, bei der Ansprache sagte. Am 1. Oktober 1918 wurde die Pflegeschule, damals noch als Einrichtung der Stadt Ulm, eröffnet. Seit 1982 ist die Ausbildungsstätte in die Akademie für Gesundheitsberufe eingegliedert und gehört damit zum Universitätsklinikum Ulm. Statt zehn Schüler wie in den Anfangsjahren lernen heute 1000 Menschen hier, „den schönsten Beruf der Welt“, wie es Lara Hinz, die Fachleiterin an der Pflegeschule, ausdrückte. Denn so viel Dankbarkeit erfahre man in keinem anderen Beruf.
Wie Professor Rainer Przywara, der Rektor der Dualen Hochschule Heidenheim, sagte, entstanden Pflegeberufe aus den Schrecken des Krieges. Nach der Schlacht von Solferino 1859, als an den Straßenrändern Körper an Körper lagen, wurde das Rote Kreuz gegründet. Und es war kein Zufall, dass die Ulmer Krankenpflegeschule direkt nach dem Ersten Weltkrieg ihre Pforten öffnete. Noch völlig ohne theoretischen Lehrplan. Heute nimmt die Theorie einen immer größeren Stellenwert ein, die Pflegeberufe werden zunehmend zu Studiengängen. „Die Akademisierung der Pflege ist notwendige Voraussetzung, dafür, dass sich junge Menschen überhaupt für den Beruf interessieren“, sagte Udo X. Kaisers, Leitender Ärztlicher Direktor und Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Ulm, dem die Pflegeschule angegliedert ist. Eine Übernahme von lediglich 50 Prozent der Absolventen trotz Pflegenotstand, zeige die überregionale Bedeutung der Einrichtung. Von Berlin bis zum Bodensee würden die Schüler kommen – nicht zuletzt wegen, des „schönsten Campus Deutschlands“, der Kaisers an Hogwarts, die Zauber-Schule aus den Harry-Potter-Romanen erinnere. Der Klinik-Boss machte der Schule Hoffnung, dass bald mehr Räume mit Barock-Flair zum Pflege-Hogwarts werden: Nach einer Sanierung des Flügels, in dem einmal ein Seniorenheim untergebracht war, könnte sich dort womöglich die Pflegeschule ausbreiten. (heo)
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